JB´s Züchterstammtisch

Der zweite Züchterstammtisch von Josef Berchtold fand gestern beim >>Babel<< in Wald statt.  Hier eine kurze Zusammenfassung.

 

Der Berchtold Sepp (Moderator):

 

freute sich viel:

 

>>I gfrei mi << ...

 

... über euren zahlreichen Besuch

... so lang schon auf den Abend

... auf die tollen Gäste

... auf die tollen Gespräche

... auf die vielen Besucher aus WM und LL

... auf das tolle Angebot des DLV Verlags

... auf meine neuen Aufgaben rund um die BV Zucht

... auf viele neue Abonnenten von BS International 

... auf ... 

... dass i mi gfrein derf!

 

Kommentar zuechterblog.com:

Sepp ist enorm fleißig und enorm ehrgeizig, weil ich in dieser Beziehung nicht ganz objektiv bin verkneife ich mir meine öffentliche Meinung an dieser Stelle. Am Ende gilt, wer in diesen schweren Zeiten etwas für das Braunvieh tut, gehört zu den Guten.

 

Talk-Gast 1:

Martina Heckenberger

 

  • trauert noch um das Scheitern des Rasseverbandes mit BY
  • fühlt sich aber mit BV integriert in der RBW
  • sieht sich als Mitglied einer großen BV-Familie
  • den einzigen Vorteil einer staatlichen Zuchtleitung sah sie darin, dass er umsonst war (aber Frick war nett)
  • verkauft ihre Stiere jetzt in Kempten, weil in Bad Waldsee schwierige Vermarktungssituation für BV
  • baut auf die Leidenschaft der Jungzüchter
  • wird morgen ganz normal arbeiten ( auf Frage Berchtold???)

Ansatz für die Zukunft: >>Man müsste die Stärken des BV besser bewerben<<

 

Kommentar Zuechterblog.com:

Die Aussage mit dem staatlichen Zuchtleiter hat mir persönlich gefallen. Ansonsten: Martina  Du stehst  auf der richtigen Seite, ein wenig mehr Biss stünde dir gut. Die BV-Zucht ist eh viel zu männerlastig. Weibliche Intuition und Weitblick täten enorm gut. Hau rein! Du kannst nichts falsch machen!  Den Zustand dass nur die RBW Bullen testen darf ,

dürft ihr nicht hinnehmen. Rechtlich hat diese Vorgehensweise überhaupt keine Basis. Das Mittelalter ist vorbei, auch in BW!

 

Talk-Gast 2:

Grath Hans

 

 

  • verdient mit der Zucht kein Geld mehr
  • macht keinen ET mehr
  • verkauft keine Stiere mehr in die Besamung
  • kaufte in einer Sinnkrise 7 Holsteinkühe und ist mit diesen zufrieden
  • glaubt keinem Zuchtwert mehr
  • glaubt nicht an die genomische Selektion
  • ist mit Voice total zufrieden
  • hat gute Töchter von Brookings
  • >>Gordon war ein Schwein<<
  • sieht überall auf den Märkten Defizite im Euter
  • glaubt an die Spätreife beim BV
  • Zuchtziel der Zukunft entscheidet der Verbraucher
  • V-Familie ist nicht mehr gut genug für hohe Genomics
  • Versteht immer noch nicht warum seine Stuwart Fantasia nicht in Buchloe auflaufen durfte
  • weiß nicht womit aktuell auf seinem Betrieb besamt wird (??????????????????)
  • wird morgen im >>Gardaheisla hocka<<

Lösungsansätze:

  1. Zuchtwertschätzung abschaffen
  2. mehr Kuhfamilienzucht
  3. damit aufhören dem vermeintlichen Zuchtfortschritt die Vorteile des BV opfern

 

Kommentar Zuechterblog.com:  Enorm viel aufgehäufter Frust bei Hans Grath! Die genomische Selektion hat seine Welt auf den Kopf gestellt.  Er wollte Dampf ablassen - ich hoffe es hat ihm gut getan. Seine Meinung die Zuchtwertschätzung abzuschaffen  kann ich nicht teilen. Unser ZW-System hat natürlich große Mängel, aber  ganz besonders bei niedriger Sicherheit. Wer über viele Jahre immer  eine scharfe Klinge geritten hat, darf sich nicht wundern wenn die eigenen guten Kuhfamilien  am Ende geschunden unter einem wegbrechen. Und, auf allen Hochzeiten kann man nicht tanzen! 

 

 

Talk-Gast 3:

Hermann Zuchtriegel

 

 

  • hat im eigenen Betrieb früher FV gemolken
  • sein Herz schlägt immer schon für BV
  • Hobbys BV-Zucht und Baulöwe
  • Braunvieh hat während seiner Zeit in Greifenberg 2/3 EB verloren
  • sieht in der genomischen Selektion in Bezug auf die Ausbeute von Spitzenvererbern  keinen Vorteil zum alten System. >>Die Euphorie ist weg!<<
  • gibt zu, dass genomische Jungvererber zu stark eingesetzt wurden
  • fordert wieder einen neutralen Prüfeinsatz (30-35%)
  • 50% sicher geprüfte Vererber (breites Angebot in Greifenberg auch dank Zukaufssperma von Huxoy, Anibal, Vassli, Blooming usw.)
  • nur noch 15 bis 20 Prozent genomische Jungvererber
  • sieht Tendenzen hin zum geprüften Vererber
  • glaubt aber immer noch an Chancen der Genomics
  • sieht das größte Problem von BV in den schlechteren Nutzkälberpreisen (Vergleich FV)
  • Greifenberg wird wieder deutlich mehr Prüfbullen ankaufen
  • Harley gezielt anpaaren

 

Lösungsansätze:

  1. bockig und frech sein gegenüber der Obrigkeit!
  2. Probleme analysieren
  3. Ziele formulieren und fleißig und ausdauernd an deren Umsetzung arbeiten
  4. >>Der Bauer braucht die beste Auswahl an Stieren, egal woher sie kommen<<

 

Kommentar Zuechterblog.com:  Hermann Zuchtriegel  hat sich zum Ende seiner Amtszeit als Geschäftsführer  eine sehr symphytische Coolness zugelegt, die ihm ganz hervorragend steht. Er war über viele Jahre eine wichtige Säule des Systems  und trägt damit Verantwortung , für die Erfolge und für die Niederlagen.  Seine sehr ehrlichen Worte zur genomischen Zuchtwertschätzung  tun der Diskussion jetzt gut und sind wichtig. Sein Wort wird gehört! Ob diese jetzt gut oder schlecht ist ,muss er noch etwas genauer erklären. Ich finde da waren schon noch einige Widersprüche in seinem Vortrag.

 

 

Talk-Gast 4

Emil Zwingli

 

 

  • Wettbewerb ist der Motor der Zucht
  • ohne Liberalisierung kein Wettbewerb
  • findet es schade dass sich die Besamungsstation gegenseitig nicht mehr in die Augen stechen
  • duldet keine Kompromisse in der Eutervererbung
  • Nutzungsdauer und Haltbarkeit sind die großen Stärken des BV
  • sieht die Talsohle in der Schweiz erreicht
  • Holstein und Red-Holstein sind die stärkste Konkurrenz in CH
  • Großmütter anschauen wichtiger als die Mutter
  • Tierschauen wichtig für die Motivation der Jugend
  • Zuchtwert wird überschätzt
  • Theorie und Praxis entfernen sich immer weiter
  • Blooming steht bei Zwingli noch unter Beobachtung (Kuhfamilie und Premium im Pedigree)

Lösungsansätze:

 

  1. An der Spitze der Zuchtverbände brauchen wir die hellsten Köpfe
  2. Jugend muss geschult werden
  3. enge Vernetzung der Praktiker und intensiver Erfahrungsaustausch (zuechterblog.com)
  4. Suche nach der besten internationalen  Genetik und deren gezielter Einsatz

Kommentar Zuechterblog.com: Emil ist eine große Persönlichkeit der BV-Zucht. Er hat viel für die Zucht geleistet und seine Lösungsansätze sind alle richtig. Nur dass die Vinos-Fuchsi-Familie der Zucht irgend etwas positives gebracht hat, kann ich nicht teilen.  Jetvin war aus meiner Sicht gar  eine Missetat!

 

 

 

Kommentare: 27 (Diskussion geschlossen)
  • #27

    grath christoph (Donnerstag, 18 Februar 2016 20:33)

    jetzt muss ich noch ein wort über zuchtfortschritt verlieren!!!!1993 kam ich zum ersten mal in den betrieb ostenried Johann und markus .diese herde die ich damals sah werde ich nie mehr vergessen.60 kühe,darunter
    schaugranaten ,alten Damen und powerkühe.insgesamt eine herde die man europaweit damals und heute nicht mehr findet.das ist 23 jahre her!!!!!
    einzig das managment der betriebe ist besser geworden aber nicht die kühe!!!

  • #26

    Schwarz Stephan (Donnerstag, 18 Februar 2016 15:58)

    Und ich muss Gerhard recht geben, Payoff mal Hussli läßt im Euter nicht das erwarten was Payssli´s Zahlen versprechen. Wir haben zuhause keine einzige Spermadose Payssli eingesetzt. Und wenn ich damals ich Züchtern gefragt wurde warum kein Payssli, war dies immer meine Antwort. Ich glaube dem Euterzuchtwert nicht bei dem Pedigree Payoff mal Hussli!! Wir haben dann ein Payssli kalb mal gekauft von einem guten bekannten. Davor stehen euterstarke Kühe, Emerald und Jupiter..Die Payssli hat jetzt 2 Kälber ein gutes Euter, aber auch Sie ist halt nervös....Und hat zwei weibliche von Biver+Nescardo damit das Euter nicht wieder schlechter wird...Ich kenne inzwischen viele Landwirte denen auffällt das die Payssli´s eine heißes Temperament haben!!!...

  • #25

    christoph grath (Donnerstag, 18 Februar 2016 15:06)

    melken 3 payssli's .2 lassen sich nur mit schlagbügel melken. aber mit den payoffs hatten wir die gleiche Probleme.dieses merkmal gehört besser deklariert.der nachzuchtbewerter befragt den Bauern und der beschreibt den Charakter seiner kuh in zahlen 1 bis 10.

  • #24

    Schwarz Stephan (Donnerstag, 18 Februar 2016 14:13)

    Hypernervös das ist die richtige Bezeichnung für die Payssli`s.
    Die rennen immer vor einem davon...und haben kein ruhiges Temperament...(so ein Verhalten als würde man sie verhauen wollen)
    Und im Melkstand nicht brav...um es noch schön zu bezeichnen.
    War vorhin in Kempten und die Erstrangierte war ne Payssli. Die ist auch ganz nervös durch den Ring marschiert. Ein Mann lachte neben mir und meinte: Ne typische Payssli halt!! Habe mit einem anderen Züchter gesprochen und der lobte seine guten Jungkühe vom Payssli!!
    Als ich Ihn fragte wie es Ihm im Melkstand mit Ihnen ergeht meinte er: Mei die brauchat halt an Schlagbügel dann goat des scho..

  • #23

    Gerhard Metz (Donnerstag, 18 Februar 2016 13:33)

    Die Paysslis haben schon Dampf, was mir aber aufgefallen ist, die Euteraufhängung ist nicht so wie ich sie mir von einem Bullen mit über 120 Punkten im Euter vorstelle. Auch finde ich die Euter zu voluminös. Payoff und Hussli lassen aber kaum mehr erwarten ZW hin oder her! Auch bei Vassli habe ich da so meine Bedenken. Der dürfte wohl in der Schweiz oder in AT besser passen als bei uns. Trotzdem setze ich ihn aktuell gezielt ein. Der 3-er im aAa-Code und die typstarken Töchter in Buchloe (lang, breit, offen) haben mein Interesse geweckt.

  • #22

    Hans Geisenberger (Donnerstag, 18 Februar 2016 11:59)

    Stefan nennt 2 Stichpunkte: Melkverhalten und Temperament.
    Gute Erfahrungen habe ich in letzter Zeit mit Töchtern von Huxoy, Julen und Easton gemacht. Dagegen sind Payssli- und Vigor Töchter in unserer Herde extreme "Schläger" und die "Payssli`s noch dazu hypernervös.
    Was habt ihr für Erfahrungen ?!

  • #21

    Schwarz Stephan (Donnerstag, 18 Februar 2016 05:52)

    Bei uns in BW wurde der damals genomische Holsteinbulle Mango extrem stark eingesetzt. Er hatte in einem Jahr bei Holsteins die meisten Erstbesamungen in BW !!! Jetzt sind Töchter schon eine Weile in Milch. Er ist inzwischen abgestürzt vom hohen geonomischen Himmel!!Und auch die Töchter überzeugen nicht!!! Euter, Fundament und ME passen auch nicht. Das allerschlimmste: Es sind auch noch sehr nervöse Tiere!!! Einer sagte erst kürzlich: Wenn Du in den Laufstall hineingehst, wo alle Kühe liegen und wenn Sie Dich sehen fünf aufspringen und spinnen dann sind es fünf Mango`s!!! Solche Zucht braucht man wirklich nicht und wir dürfen auch nicht die ganzen Fehler der Holstein kopieren und selber haben wollen!!!

  • #20

    Schwarz Stephan (Donnerstag, 18 Februar 2016 05:22)

    Die Qualität der Zucht sollte meiner Meinung nach auch nicht daran gemessen wieviel Stiere einer in die Besamung schickt!! Dafür unterscheiden sich Zuchtwertzucht und wirkliche Zucht zu stark. Es gibt viele die hervorragende Kühe im Stall stehen haben, von denen aber kein Stier auf der Besamungsstation steht.
    Und seit z.B Derboven Kühe auf Exterieur, Gesundheit Entwicklungspotenial und Langlebigkeit züchtet ist auch er raus beim Thema: Züchter von X Bes-Bullen, er hat aber ein wunderbarer Kuhbestand!!! Es ist wohl eher das Zuchtwertschätzsystem zu hinterfragen ob es uns wirklich die Kuh bringt die wir wollen und mit der wir dauerhaft glücklich werden!!!???

  • #19

    christoph grath (Mittwoch, 17 Februar 2016 21:01)

    hallo Stephan schneider!
    aus unserem betrieb stammten camaro,versace,emerit und pacor !alles bullen die im zweiteisatz sind oder gewesen sind !bei uns geben voice und brookings töchter sehr viel milch sind fruchtbar und funktionell .muss leider auch leben von meinen kühen und vier kinder ernähren;-)unser betrieb setzt die Priorität nicht auf Show!!!ich kann mich leider auch nicht an deine Glanzleistungen der zucht erinnern!!!!

  • #18

    Schwarz Stephan (Mittwoch, 17 Februar 2016 19:59)

    Es sollte ein Zuchtwert für Bullen geben mit dem Titel: Besitzerzufriedenheit. Oder noch besser für die meisten Zuchtwerte..eine Besitzerzufriedenheit. Auch für Einzelmerkmale wie Temperament, Melkverhalten usw. Wie die allerdings erfasst werden sollen und von wem und wie Objektiv die dann wirklich sind ist schon fraglich!! Vielleicht bei oder kurz vor der Bewertung der Töchter von genomischen Bullen. Wahrscheinlich aber nicht realisierbar..Die Ergebnisse könnten trotzdem interessant sein.

  • #17

    Schwarz Stephan (Sonntag, 14 Februar 2016 16:00)

    Hallo Gerhard,

    in vielen Punkten muß Ich Dir recht geben...Wenn Du aber schreibst das man an dem eigenen Deckbullen nicht vorbei kommt, dann gebe Ich Dir nur bedingt recht!! Solange es solche Größen in der Brown Swiss Zucht gibt wie Blooming, Biver,Norwin,Genox Boy usw. die selber ein sehr gutes Ext. zeigen und aus guten Kuhfamilien stammen gibt es keinen Grund für einen starken Einsatzes eines Deckbullen!! Also Ich besame da lieber!!...

  • #16

    zuechterblog.com (Sonntag, 14 Februar 2016 15:05)

    Ich muss Stefan recht geben, die genomische Selektion hat den Vorteil gebracht, dass es schwerer geworden ist Bullenmütter zu trimmen. Das war nämlich ein riesen Problem der BV-Zucht in der Vergangenheit, wo nur Stier von den >>Spezialisten<< eingekauft wurden und nichts dabei heraus kam, außer dass man deren Taschen mit unserem Besamungsgeld vollgestopft hat. Trotzdem ist das Ergebnis heute nicht zufriedenstellend. Erstens redet die ganze Welt von genomischen Zuchtwerten, in Bayern aber fließen die Infos aus dem Phänotyp immer noch stark mit ein. Ich bin der Überzeugung Zuchtwerte und auch die genomische Selektion sind Hilfsmittel in der Selektion. Sie ersetzen aber nicht das Auge, die Erfahrung und den Instinkt des Züchters, sie ergänzen dieses nur um eine weitere Komponente. Jetzt haben wir aber die Situation, dass diejenigen die die Stiere einkaufen das meist relativ wenig interessiert. In Greifenberg war es in der Vergangenheit z.B. wichtiger dass das Bullenkalb im Iglu keine Zusatzstriche hat, viel wichtiger jedenfalls als die Mutter oder die Großmutter des Bullen drinnen im Stall. Die Infos hatte man ja aus dem PC!
    Ich denke schon dass das in der Schweiz vielleicht anders ist und war, aber da war eben auch über Jahrzehnte das EX der wichtigste Selektionsfaktor und die Milch kam erst weiter hinten.
    Wer dies alles zusammenzählt kommt eigentlich am eigenen Deckstiereinsatz nicht vorbei. Ich kenne den ZW, ich kenne die Kuhfamilie und ihre Macken und ich sehe den Bullen vom Kalb bis zum Stier jeden Tag. Ich weiß wie er bei seiner Geburt aussah, ich weiß wie anfällig er gegenüber Durchfall und Grippe war, ich kenne seinen Knochenbau, seine Fellfärbung, seine >>Feinheit<<, die Größe der Ohren, den Durchmesser des Schwanzes die Ausprägung und Aufhängung seines Hodens (wichtiges Merkmal für mich in Bezug auf die Euter!). Ich kenne sein Wesen (beim immer nervöseren BV sehr wichtig)usw. usw..
    Wenn dann der Vater des Bullen noch ein Stier mit hoher Sicherheit und guten Zahlen ist, was kann ich dann noch falsch machen?
    Eins hätte ich fast noch vergessen, mit dem eigenen Stier habe ich die Möglichkeit Linienzucht mit den eigenen Kuhfamilien zu betreiben und das ist fast noch der größte Vorteil!

  • #15

    Schwarz Stephan (Sonntag, 14 Februar 2016 13:36)

    Hallo Stefan,

    also Ich finde den Rundumschlag von Hans Grath gegen die Stationen und Verbände gar net so schlecht. Der soll eigentlich ja auch wachrütteln!!...Für mich ist Grath Hans der braune Derboven,(der übrigens auch net so viel vom Zuchtwert hält, sondern die Kuhfamilie als wichtigtes sieht!!) Ich verstehe deine Meinung schon, aber es gibt halt Leute wo anders denken und wenn man das nicht hören will darf man Sie gar nicht reden lassen!!...Ich bin (auch) der Meinung das der Zuchtwert nicht der wahre Wert der Zucht wiederspiegelt!! Sonst hätten wir in unserer vergangenen langen Zeit der hohen Zuchtwertzucht( letzte 30 Jahre) eine andere Qualität der Tiere in unseren Landeszuchtbetrieben und bräuchten keine solchen Diskussionen über die Zucht und über die braune Kuh zu führen. Ich denke dies wollte Hans Grath mit seinen Aussagen auch so vermitteln!!!...

  • #14

    Schneider Stefan (Sonntag, 14 Februar 2016 12:20)

    Es ist schade das Hans Grath so einen Rundumschlag gegen die Stationen bzw.Verbände macht.Er sollte sich doch mal Fragen wieviele Stiere aus seiner Zucht Besammungsstiere geworden sind.Mir fällt keiner ein.Durch die genomische Untersuchung sind die Parameter genauer geworden so fallen Stiere durch das Raster welche vorher von den Stationen eingestellt wurden.Dies hat den Vorteil das von weniger bekannte Züchter Stiere von den Stationen aufgekauft wurden.Weil sie in der Vererbung besser waren als die z.b. vom Hans.Was gegenüber dem Nutzer und auch Züchter fair ist.Was ich nicht verstehe ist dein Frust.Du hast eine hervorragendes Managment.(Über 10000 Durchschnitt) also ist es bei dir doch nur eine Frage der Zeit bis du wieder einen Stier für die Stationen herausbringst.Denn vor dem Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt.Also nicht aufgeben sondern sich weiter reinhauen.Auch sind Stiere wie Voice,Brookings etwas für Schaukühe aber nichts für die breite Masse die auf Milch und Fitness Wert legt.

  • #13

    christoph grath (Donnerstag, 11 Februar 2016 20:41)

    und dazu kommt noch die zu hohe besamungsrate an genetisch hornlose bullen!!!ja gute nacht

  • #12

    Johannes Besler (Mittwoch, 10 Februar 2016 22:42)

    Eigentlich kann man von einer drei geteilten Zucht sprechen. Die Zucht auf Schaukühe geht ja auch in eine extreme Richtung. Ich glaube es war Konrad Bischof der nach der letzten USA Reise sagte das die Betriebe sich ein paar Kühe extra für Schauen halten und die anderen für den "täglichen" Gebrauch.

  • #11

    Johannes Kögel (Mittwoch, 10 Februar 2016 21:42)

    Griesdi Hans.
    Finde Deinen Vorschlag sehr gut und Du hast die Situation aus meiner Sicht sehr treffend beschrieben (das Positive und das Negative).
    Und wann haben die Züchter sonst schon mal die Möglichkeit, dass alle 3 Verantwortlichen dieser genannten Organisationen gleichzeitig Rede und Antwort stehen.
    Vielleicht klappt`s ja ;-)

  • #10

    Hans Geisenberger (Mittwoch, 10 Februar 2016 08:01)

    Noch eine Ergänzung:
    Frust entsteht, wenn sich nichts ändert. Dagegen ist es äusserst erfreulich, daß z.B die RBW die "Kälberproblematik" mit einem sehr umfangreichen Projekt angeht ( wo ist da die AHG ??). Oder in Weilheim : wir haben praktisch keinen Zuchtleiter mehr, sondern einen ( sehr engagierten) Geschäftsführer. Für mich 2 positive Beispiele !! Valentin Hoiss und Josef Volkwein könnten am nächsten Stammtisch diese positiven Beispiele darstellen, in Kempten bräuchten sie so "das Rad nicht neu erfinden".
    Braunvieh hat viele Trümpfe : die Kühe, leidenschaftliche Jungzüchter, Züchterfreundshaften und pers. Kontakte über Ländergrenzen hinweg, BV-Freunde die hier tolle Kommentare schreiben, eine Reihe von motivierten und kompetenen Mitarbeitern in den Verbänden und Besamungsorganisationen u.s.w. !!
    Aber: einiges läuft schief, und das muß geändert werden !!
    I gfrei mi drauf !

  • #9

    Hans Geisenberger (Dienstag, 09 Februar 2016 18:13)

    Diskussionen wie am Züchterstammtisch hat es schon unzählige gegeben. Und was die Praktiker zu sagen haben, ist ja auch interessant, richtig und notwendig. Aber : wer ist der Adressat??????? Mit Allgemeinplätzen wie:
    "man müßte" oder "man sollte" ändert sich seit 20 Jahren nichts. Die Zuständigkeiten sind ja eigentlich klar: die gewählten "Bauernvertreter" und ihre gewählten Gremien!
    Mein Vorschlag : beim nächsten Stammtisch werden die 3 Vorsitzenden der Braunviehorganisationen aus Bayern und BW ( die Herrn Meggle, Hoiss und Volkwein) eingeldaden . Thema : 1. wie ist die Situation beim BV ? 2. was resultieren daraus für Handlungsnotwendigkeiten ? 3. wer erledigt was und bis wann ?
    Das dürfte abendfüllend sein.

  • #8

    Schwarz Stephan (Montag, 08 Februar 2016 20:27)

    Hallo Gerhard!! Eigentlich schon schade wenn man in zwei geteilter Zucht denken muß( Zucht auf gute Kühe, oder auf hohe Zuchtwertbullen.) Das ist das was mich schon lange stört!! Und nicht nur schade sondern auch bedenklich, (Denke da an bzw gleich wie Hans Grath) ob die Zuchtwerte wirklich eine so große Stütze für die (Braunvieh)-Zucht ist wie wir immer meinen, bzw wie es uns immer eingetextet wird!!! Und das Problem mit der zweigeteilten Zucht gibt es schon länger, auch schon lange vor genomic Zeiten. Denke da an eine US Reise die meine Eltern an 2000 mitgemacht haben. Es wurden Farmen mit hohen Zuchtwert(besamungs)-bullen gezeigt!! Deren Kühe waren teilweise von katastrophaler Euter und Fundamentqualität!! Dann ging es zur Voegeli Farm....Bevor die Leute aus dem Bus stiegen hieß es Voegeli sei eine uninterssante Farm weil dort keine Besamungsbullen hervorkamen...Und was bekamen die Leute da zu sehen? Die besten Brown Swiss Kühe die man sich nur vorstellen kann!!! Kühe die nur in den schönsten träumen vorkommen(Übrigens viel Starbuck und Jade Blut)!!! Ich weiß sicher nicht wie wir das Problem der zweigeteilten Zucht lösen können, aber denke zumindest die heutigen Besamungsbullen sollten wirklich tolle Mütter haben und aus einer guten Kuhfamilie stammen,(nicht nur hohe genomicswerte aus schrottkühen die die Besamungsstationen dank der Zuchtwerte dann super zu Geld machen können) denn von der tollen Kuhfamilie reden wir doch die ganze Zeit!!...

  • #7

    Gerhard Metz (Montag, 08 Februar 2016 17:21)

    Danke Johannes, Deine Erklärung deckt sich 1:1 mit meinem Denkansatz. Hätte wegen so einem Indexscheiß fast meine beste Kuhfamilie verloren. Wollte meine beste Stammkuh (Vigate Ibille) vor 20 Jahren mit Starbuck spülen, ließ mich aber vom stattlichen Zuchtberater zu Strifast überreden. Dieser hatte damals hohen Zuchtwert und nur ein winziges Samenlager. Herausgekommen ist nur Schund! Seitdem setze ich nur auf Bullen mit hoher Sicherheit. Bullen für die Besamung züchten ist bei diesen mickrigen Preisen eh das Risiko nicht wert.

  • #6

    Schwarz Stephan (Montag, 08 Februar 2016 16:14)

    Hallo Christoph, vielen Dank für deine Info!!..Gerne nehme ich deine Ratschläge auch mal persönlich entgegen!!...Schöne Grüße an die ganze Fam. Grath von Stephan

  • #5

    grath christoph (Montag, 08 Februar 2016 15:18)

    hallo Stephan,setzen im moment auf huxoy (hohe sicherheit,stabile kühe)
    brookings (brachte genau das was er versprochen hat)
    blooming (bringt genau den typ kuh den ich gern sehe ,ausser die grösse)
    el padre ,ein selbstgezüchteter ellection sohn aus pronto velli aus emerald venus (bringt hohe Milchleistung auf Basis einer sehr tiefen und guten mutterlinie)
    restdosen pronto (hat bei uns super kühe gebracht)
    lg christoph

  • #4

    Schwarz Stephan (Montag, 08 Februar 2016 12:51)

    Hallo Christoph, ich denke geschunden wegbrechen ist damit gemeint das wenn man zu stark auf Index besamt hat die gute Kuhfamilie flöten geht.
    Also nicht gegen dich sondern nur aufs extreme Indexzucht bezogen gemeint. Aber diese Antwort darf ich eigentlich nicht geben da ich nicht weiß ob sie richtig ist(!!!) und sie von anderer Seite her beantwortet werden müßte. Aber eines würde mich interessiern welche Bullen aus welchen Kuhfamilien setzt Du ein und warum setzt Du diese Stiere ein? Wenn es dein Vater nicht genau weiß müsstest du es ja wissen!! Schöne Grüße Stephan

  • #3

    christoph grath (Montag, 08 Februar 2016 12:03)

    geschunden wegbrechen?

  • #2

    Martin Wieser (Donnerstag, 04 Februar 2016 21:41)

    Über den züchterischen Wert von Kuhfamilien lässt sich sicher trefflich streiten. Aber diesen an Bullen aus einer Kuhfamilie festzumachen ist sicher zu kurz gedacht.
    Die Vinos-Fuchsi-Familie bietet hier sicher viel Diskussionsstoff. Würde man vor allem auf die männliche Seite blicken, wäre man sicher enttäuscht. Schaut man etwas weiter zurück, dann ist da der Stier 'Euro'. Als teuerster Stier jener Jahre, war die Enttäuschung groß, als die Ergebnisse aufliefen.
    Aber dass in der Kuhfamilie Potential steckt sieht man, wenn man seine Vollschwester ansieht...Emory Furka. Sie ist bekanntlich die Mutter eine der besten Kühe die in Deutschland je gezüchtet wurden, gekrönt mit dem Eutersieg bei der IGBS-Schau in St. Gallen.
    Man könnte jetzt sagen 'Glückstreffer' oder Starbuck x Euro da ist Minus x Minus halt Plus.
    Da bin ich aber etwas anderer Meinung und sehe es ähnlich wie Fredy. Entscheidend ist nicht der Zuchtwert sondern die richtige Kombination des Blutes. Das ist Emil Zwingli mit der Fuchsi-Familie sicher geglückt.
    Und sieht man sich Fanfare's Pedigree mal etwas genauer an, dann hat es Blutkombinationen, die vor allem in der Schweiz und Vorarlberg immer wieder sehr gute Kühe gebracht hat.
    Nämlich der Blutanschluss an Bridge View Jolene (Jade/Emory) und J. J. Ideal's Mynda (Ray /Matt). Auch Stretch Improver und Delegate/Destiny kommen mehrfach vor!

  • #1

    Fredy Abächerli (Mittwoch, 03 Februar 2016 20:50)

    Vielen Dank für Deinen Bericht zum Züchterstammtisch. Nach den dargestellten Aussagen brauchen viele Braunviehzüchter Motivationsspritzen. Da ist die Selbsthilfe wie dieser Blog oder gut geführte Züchterstammtische für den Austausch unter Praktikern wirkungsvoll.
    Deine Meinung zur Vinos-Fuchsi Familie bei Emil Zwingli kann ich aber nicht teilen!! Schau mal im Brunanet den Kuhbestand von Emil Zwingli an. Emil machte seit dem Einsatz von Jetvin sehr intensiv Linienzucht mit eigenen Stieren auf Fuchsi und ihre Töchter. Die Töchter und die Resultate seiner eigenen Fuchsi-Stiere Zorbo, Gobon, Peer, Peppe, Puster, Galton, Zulu, Zander und Gepard lassen sich sehen. All diese Stiere gehen zum Teil mehrfach auf Fuchsi zurück. Schau mal die Abstammungen der jüngeren Zwingli-Kühe an. Emil macht auch hier wieder uns Züchterkollegen erfolgreich etwas vor. Er liefert den Beweis, dass die Fuchsi-Kuhlinie positives bringt. Zudem bin ich überzeugt, dass seine nächste "Auskreuzungsgeneration mit Blutanschluss" der Stiere Joe, Biver, Vivid, Frankyboy und Blooming einen schönen Zuchtfortschritt bringen wird.