Die Zuchtleitung

In seinen BZG Vorträgen hat Zuchtleiter Dr. Franz Birkenmaier ausführlich die Vorteile der Rasse Braunvieh beschrieben. Er hat es sehr treffend formuliert: Langlebigkeit und Futtereffizienz sind Merkmale die das Braunvieh im Rassevergleich hervorheben.

 

Im folgenden Blogbeitrag werde ich mich mit der Position des Zuchtleiters auseinandersetzen und erörtern welche Konsequenzen sich daraus für uns Züchter ergeben.


Für unserer Gäste aus dem Ausland, die Rinderzucht ist in Bayern eine hoheitliche Aufgabe, deren Leitung dem Staat unterliegt.  >>Die staatliche Zuchtberatung ist eine wichtige Säule bei der Durchführung des Zuchtprogrammes, indem ohne kommerzielle Interessen mit hohem Sachverstand die Selektion der potentiellen Bullenmütter durchgeführt wird, daraufhin gezielte Paarungsempfehlungen ausgesprochen werden und damit die Reproduktion des Besamungsbullen und Bullenmutterbestandes auf hohem Niveau gesichert wird<< (Quelle Rinderzuchtverband Oberfranken).

 

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Aus dieser während des 2. Weltkriegs (Reichsnährstand) eingeführten Praxis, ergibt sich bis heute  in Bayern (und nur in BY) folgende  Situation : Die Zuchtverbände führen das Herdbuch und  kümmern sich um die Vermarktung und der Zuchtleiter mit seinem staatlichen oder staatlich finanzierten Personal kümmert sich um die Zucht. Da aber der Zuchtleiter eine feste Instanz innerhalb des Systems ist, in Regel bleibt er bis zu seiner Pensionierung, ist er ein enormer >>Machtfaktor<<. Sein Arbeitgeber sitzt in München und lässt ihm freie Hand. Rechenschaft über seine Arbeit ist er damit eigentlich niemandem schuldig, denn in München interessiert sich niemand für das Braunvieh (Fleckvieh ist die weißblaue Königsrasse). Solange die Herren in Grub jedes Jahr einen rechnerischen Zuchtfortschritt vorlegen, bleibt die >>Zuchtleiter<<- Welt in Ordnung. Natürlich gibt es auch Zuchtleiter in anderen Zuchtgebieten, beim Braunvieh ergibt sich aber eine ganz besondere Situation. Es gibt in Bayern quasi nur noch einen BV-Zuchtverband, Weilheim nennt sich zwar noch so, aber selbst der Staat interessiert sich da nicht mehr für das BV. Damit laufen alle wichtigen Zuchtdaten über einen einzigen Schreibtisch in der Kotterner Straße 54 in Kempten. Hier werden die Weichen gestellt, wohin sich das Braunvieh entwickelt. Konkurrenz zu anderen Zuchtgebieten oder anderen Zuchtleitern und deren Arbeit gibt es nicht.

 

Natürlich hätte das Ehrenamt der Zuchtverbände  die Möglichkeit einer Kontrollfunktion, allerdings nimmt dieses eher eine repräsentative Funktion ein. Ich denke, mit wirklich harten Bandagen wird hinter den Kulissen nicht um die Zuchtrichtung  gestritten. Linientreue (zur staatlichen Zuchtleitung) hat im Ehrenamt der Zuchtverbände (überall in BY) eine lange Tradition und ist wahrscheinlich auch Grundvoraussetzung für eine Nominierung zu höheren Ämtern. Wenn man lästern möchte, könnte man das auch >>Filz<< nennen.

 

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Also der Zuchtleiter  (unabhängig von der Person Birkenmaier) verfügt  beim Braunvieh in Bayern über ausgesprochen viel Einfluss auf die  züchterische Entwicklung der Rasse. Hat er eine gute Strategie, lassen sich Verbesserungen konsequent umsetzen, hat er die falsche Strategie, hat dies verheerende Wirkung. Unabhängig ob gut oder schlecht, die Züchterbasis muss akzeptieren was ihr aus München vorgesetzt wird. Das ist im Prinzip wie im Mittelalter mit dem König,  oder in der Kirche mit dem Pfarrer.

Ich persönlich hatte mit dem jetzigen Zuchtleiter noch nie persönlich zu schaffen und kenne ihn eigentlich nur von den BZG Versammlungen. Trotzdem habe ich natürlich eine eigene Meinung zu seiner Arbeit. Eigentlich wollte ich diese Meinung an dieser Stelle mit Euch teilen, aber im Laufe dieses doch sehr komplizierten Blog-Beitrags bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass dies dem BV nicht weiterhelfen wird.  Es wäre auch kein guter Stil . Birkenmaier  tut was er tut , weil er allen Spielraum der Welt dafür hat seine Überzeugungen umzusetzen. Punkt, Ende! 

 In  Baden-Württemberg, laufen heute auch alle züchterischen Entscheidungen über einen Schreibtisch. Anstelle des Zuchtleiters liegen hier die Kompetenzen bei der Geschäftsführung der RBW. Wenn Herr Dr. Weidele sagt Genomics sind gut und Milchleistung ist alles, dann ist das so. Punkt, Ende!

 

Aber natürlich gibt  es auch Möglichkeiten der Einflussnahme und dass etwas passieren muss steht völlig außer Frage!  Nur es ist eben doch etwas komplizierter .

 

Ich schalte jetzt die Kommentarfunktion frei und freue mich jetzt wirklich auf Eure Meinung da draußen. Das Thema >>Möglichkeiten der Einflussnahme<<  bearbeite ich in einem eigenen Blogbeitrag  später weiter. 

 

 

Kommentare: 32 (Diskussion geschlossen)
  • #32

    zuechterblog.com (Freitag, 26 Februar 2016 09:53)

    Liebe Kommentatoren,

    ich habe die Diskussion an dieser Stelle gestern unterbrochen weil sie eine Grenze überschritten hatte. Es wurde nämlich persönlich und das im Schlagabtausch unter hauptsächlich anonym auftretenden Personen. Natürlich kann ich den Frust und die Hilflosigkeit oft nachvollziehen der sie bei manchen in den letzten Jahren angestaut hat, trotzdem bitte ich darum von persönlichen Beleidigungen und Häme gegenüber einzelnen Personen abzusehen. Wie sachliche Kritik und Meinungsäußerung aussehen kann, demonstrierte >>Braunviehzüchter_1<< aktuell im Blog-Beitrag >>night-grand-prix-dornbirn<<. Vielleicht kann er diesen Kommentar hier noch einmal platzieren. Und jetzt wieder >>Ring frei! <<

  • #31

    zuechterblog.com (Donnerstag, 25 Februar 2016 17:02)

    Lasst es gut sein!

  • #30

    Hannes (Montag, 22 Februar 2016 19:58)

    Ich möchte noch kurz was zu unserem Zuchtleiter schreiben:
    Ich finde er sollte sich mal beweisen so wie die ehemaligen Zuchtleiter zb Eine Viehschau richten. Wieso hat er dies bis jetzt noch nie gemacht?

    Und noch zu den BZG-Veranstaltungen: Ich fand das sehr gut das der jungzüchter Vorstand (bein unserer BZG-Veranstaltungen) bei seinem Bericht auch mal seine Meinung äußerte.

  • #29

    Schwarz Stephan (Donnerstag, 18 Februar 2016 05:10)

    Hallo Martin,
    vielen Dank für deine Einladung zum Treffen in St. Gallen. Weiß noch nicht ob es bei mir klappt zu kommen, interessant ist es allemal. Der Charakter der Kühe ist oft extrem unterschiedlich,auch linienbedingt,wir hatten mal 2 Emerog`s die hätten bei einer Charakterbewertung von mir 0 Punkte bekommen. Das waren vielleicht Sauböcke....Hätte man das beim Ihm vorher merken können? Wüsste nicht wie!?

  • #28

    Martin Wieser (Mittwoch, 17 Februar 2016 22:56)

    Hallo Stephan,
    für Linienzucht gibt's sehr viele Beispiele, bei Holstein und bei Braunvieh. Oft noch viel intensiver als bei Goldwyn. Diese spezielle Form der Inzucht, wie auch die Inzucht selbst ist für den Zuchterfolg eine Rasse oder eines Zuchtbetriebes mindestens genauso wichtig, wie die Beachtung der Zuchtwerte. Im Fall von Braunvieh würde ich sagen, ist sie sogar noch wichtiger. Das hängt mit der Zusammensetzung der Population zusammen. Zuviel oder falsche Linienzucht kann aber auch gefährlich sein.
    Alles extrem interessant aber viel zu umfangreich um hier ausreichend erörtert zu werden. Wenn Du daran Interesse hast, dann komm doch auch zu unserem Treffen in St. Gallen bei der IGBS Schau.
    Wenn Du erfolgreich mit Deinen eigenen Linien arbeiten und deren Charakter stabilisieren willst, dann kommst Du aber nicht um den eigenen Deckbullen herum :-)

  • #27

    Schwarz Stephan (Mittwoch, 17 Februar 2016 19:45)

    Habe Goldwyn auf nur drei Generationen angeschaut und staune da schon. Volle Linienzucht bei einem der einflussreichsten Holsteinbullen. Respekt!!! Wusste schon da er etwas liniengezüchtet ist, wusste aber nicht das er soll viel Linienzucht im Pedigree hat.

  • #26

    Fredy Abächerli (Dienstag, 16 Februar 2016 22:39)

    Hallo Stephan,
    ohne deine Kuh mit ihren Stärken und Schwächen, sowie dein Zuchtziel zu kennen, wäre ein Vorschlag sinnlos. Man sollte auch gezielt die Blutlinien wechseln. Schau mal die Abstammung des Holsteinstieres Goldwyn auf mindestens 6 Generationen genau an. Das wirst du staunen!

  • #25

    Schwarz Stephan (Dienstag, 16 Februar 2016 21:25)

    Vielen Dank Fredy!!!

    Du hast mich angeschuckt( heißgemacht) die Linienzucht künftig stärker zu beachten!!!
    Haben von der Hupoly ne Vigor Kalbin( kommt wieder Simon+Dotson vor) die von Norwin trägt( Muttersvater Precise gent auch wieder auf Simon Prisilla zurück) Manchmal findet ein blindes Huhn auch ein Korn!!...

  • #24

    Schwarz Stephan (Dienstag, 16 Februar 2016 21:03)

    Hallo Fredy,

    wüsstest Du einen interessanten Stier für die Hupoly?
    Linienzuchtgetreu...
    Mir fällt auf die schnelle nur Edinburgh ein.

  • #23

    Fredy Abächerli (Dienstag, 16 Februar 2016 20:42)

    Schön wenn andere solche Entdeckungen auch machen.
    Die Vollbrüder Jupiter und Jetway in 3. Generation brachten einige sehr starke Leistungskühe.
    Deine Hupoly ist aber noch interessanter. Emory Present hat sie in 3. Generation doppelt. Ihre Mutter Simon Priscilla war eine der sichersten Zuchtkühe. Dahinter erscheinen noch Elegant Simon und Dotson - eine Kombination für Leistung und Fitness.
    Mit solchen Kühen ist es interessant weiterzuzüchten.

  • #22

    Schwarz Stephan (Dienstag, 16 Februar 2016 19:54)

    Haben ne Hupoly aus ner Pronto..
    Sehr gute Kuh.
    Hat bisher 6 Kälber und bereits 57000kg Milch.
    Hupoly hat ja Emory Present als Großmutter und Sie ist die Mutter von Pronto. In diesem Fall kommt mir erst beim nachdenken das wir eine Kuh aus Linienzucht haben, die sehr gut und fit ist.
    Die könnte noch einige Kälber machen..wenn glück auch dabei ist...

  • #21

    Schwarz Stephan (Dienstag, 16 Februar 2016 19:13)

    Hier wird immer wieder die Linienzucht befürwortet. Ich glaube
    Fredy das die Stärken schneller zum tragen kommen. Wir haben zuhause z.b. eine Super Juleng die eine Jetway GM hat. Bei uns im Ländle wird von vielen die Linienzucht als Inzucht bezeichnet. Und in BW und in Bayern wird seitens der Zuchtverbände ein Anpaarungssytem den Landwirten empfohlen (Alta Made+Opti Bull) wo man versucht die Linienzucht nahezu komplett auszuschließen. Ein falscher Weg?
    Kann man den Zuchtverband von der Linienzucht überzeugen?
    Oder bleibt die Linienzucht immer dem Spezialisten vorbehalten?

  • #20

    Schwarz Stephan (Sonntag, 14 Februar 2016 22:22)

    Hallo Fredy,

    wer erfolgreich züchten möchte darf sich nicht von der Werbung leiten lassen!! Ein sehr guter Ansatzpunkt!! Allerdings dies zu erkennen und ne eigene Strategie aufbauen ist nicht so leicht und bestimmt gelingt dies viel zu wenigen. Schade das mit der Werbung der Geldbeutel der Auftraggeber gefüllt werden soll und der Nutzen fü die Braunviehzucht eine untergeordnete Rolle spielt...

  • #19

    Fredy Abächerli (Sonntag, 14 Februar 2016 21:52)

    Mit Linienzucht zeigen sich Stärken und die erwähnten Schwächen einer Linie schneller. Für Fortschritte ist darum auch eine konsequente Selektion notwendig. Schliesslich braucht es auch noch etwas Glück dass es passt.

  • #18

    Fredy Abächerli (Sonntag, 14 Februar 2016 21:39)

    Ich meine, wer erfolgreich züchten möchte, darf sich nicht von der Werbung leiten lassen. Da brauchst du eine eigene Strategie.

  • #17

    Schwarz Stephan (Sonntag, 14 Februar 2016 20:19)

    Hallo Fredy, also Ich bin unabhängig und mir gefallen viele Swissgenetics Stiere einfach gut. Die Jetwa Kuhfamilie finde Ich auch einfach klasse!!..Allerdings mit Ihr Linienzucht zu betreiben, da wäre Ich vorsichtig...Inzucht auf Jetway???...Jetway´Töchter hatten einfach zu viele Schwächen um damit Inzucht( Linienzucht) zu betreiben.. Senkscheide, Ödemeuter, schlechte Fundamentqualität, geringe Nutzungsdauer.. Ich finde sonst dein Linienwissen sehr beeindruckend. Und wenn Du wirklich machst was Du sagst dann ist das ehrlich und später erfahren wir ja wie`s funktioniert. Was mir nicht gefällt ist wenn man anders handelt wie man es den Leuten unterjubelt. Denke da an unseren Berchtold Sepp der mal im Rinderzucht Braunvieh geschrieben hat, das es nicht verständlich ist, das noch heute mit Jongleur besamt wird, wo der Huray 626 Gesamtzuchtwertpunkte vor Ihm liegt!! Und was war im Katalog der letzten Deutschen Jungzüchterschau zu lesen? Jongleur Jungrind Mutter Ace Bärchen Züchter Josef Berchthold. Schön wenn man so angelogen wird...

  • #16

    Schwarz Stephan (Sonntag, 14 Februar 2016 18:21)

    Hallo Gerhard, über ungelegte Eier redest Du nicht gern!?? Dann melde Sie doch nicht erst auf die Auktion an und warte selber erst mal bis Sie das Ei gelegt hat!! Nicht ganz passend dein Kommentar..

  • #15

    Schwarz Stephan (Sonntag, 14 Februar 2016 18:17)

    Hallo Fredy,

    willst Du sagen Ich bin nicht unabhängig?

  • #14

    zuechterblog.com (Sonntag, 14 Februar 2016 17:18)

    Hallo Stefan,

    über ungelegte Eier rede ich nicht gerne! ;)

  • #13

    Fredy Abächerli (Sonntag, 14 Februar 2016 16:33)

    Stefan, da muss ich Deine Vorschusslorbeeren für Swiss Genetics etwas bremsen. Ich bin unabhängig und habe keine Verbindung zu einem Genetikanbieter. Swiss Genetics förderte in den letzten Jahren nach meinem Ermessen etwas zu stark Stiere aus Kuhfamilien mit Schauexterieur (Bsp. Starbuck Jola und Ace Arve) die Schwächen in Leistung und Fitness bringen. Wegen dem Einsatz von vielen Exterieurstieren aus Linien mit schwacher Fitness und mässiger Leistung nimmt der Brown Swiss Bestand auch in der Schweiz ab.
    Am wachsen ist andererseits der Absatz beim kleinen Anbieter Select Star. Hier gibt es eine ganze Reihe Stiere fast ohne Schwächen aus der Jetwa Kuhfamilie. Für mich ist diese Kuhfamilie bei den Brown Swiss zurzeit am besten abgesichert. Mit dieser Familie darf man sogar Linienzucht betreiben.

  • #12

    Schwarz Stephan (Sonntag, 14 Februar 2016 15:38)

    Hallo Gerhard,

    verkaufst du eigentlich deine Shottle*Yerom Kalbin am 18.2 in Kempten? Angemeldet hast Sie ja jedenfalls..Verkaufst die noch hochtragend und von welchem Bullen trägt die? Schönen Gruß Stephan

  • #11

    Schwarz Stephan (Sonntag, 14 Februar 2016 14:28)

    Hallo Gerhard,

    Göhl Thadäus hat in Kempten lange Zeit als Aufzuchtbetrieb gute Auktionsrinder verkauft. Eigentlich müsstest Du Ihn kennen!!..Wer Ihn nicht kennt der hat was verpasst!! Ein leidenschaftlicher Viehkenner!!! Habe mit Ihm auf der Okt.15 Auktion in Kempten gesprochen, Sein Sohn hat noch Jungvieh aber verkauft Sie mehr in den Export und ab Stall, weil Thadäus mit seinem hohen Alter die Tiere nicht mehr führen kann. Thadäus ist ein sehr guter Viehkenner und vor seinen Wissen und seiner Person kann man sich nur verbeugen!!!

  • #10

    zuechterblog.com (Sonntag, 14 Februar 2016 14:09)

    Habe eben kurz mit Bernhard Fenle dem Züchter von Prejula telefoniert, dabei habe ich interessante Details erfahren.
    Fenle hat Prejula-Mutter Nepal vom Betrieb Gähl Tadeus (hoffe ich habe den Namen richtig verstanden) aus dem Oberallgäu zugekauft. Nepal ging wegen einer Labmagenverlagerung ab :(. Sie hatte nur eine Tochter bei Fenle, welche sich als Jungkuh den Fuß brach und abging. Es gibt keine weiblichen Nachkommen dieser Familie bei Fenle, aber er ist ein Fan von Prejula und hat über 50 Töchter am Betrieb. Kennt jemand den Gähl Tadeus, hat der noch Tiere?

  • #9

    Schwarz Stephan (Sonntag, 14 Februar 2016 12:29)

    Hallo Julian, schau das gefällt mir an der Brown Swiss Zucht in der Schweiz.
    Dort wird die Kuhfamilie groß geschrieben, nicht nur die Mutter auch die Großmutter und weitere Verwandten müssen überzeugen, damit ein Bulle in die Besamung geht!! Das ist auch die Philosophie von Swissgenetics!!...Und da verzichte Ich gern auf ein paar Zuchtwertpunkte..Und auf die Umrechnung von Schweizer Zuchtwerte auf Deutsche Basis halte Ich persönlich gar nix, weil die sowieso nicht stimmt( aus eigener Erfahrung, und der Erfahrung anderer...) Für mich ist die Schweizer Zucht noch am ehrlichsten und damit dauerhaft die beste!! Vielleicht können wir Deutsche auch noch dazulernern und ehrlicher werden!!!....Uns Züchtern käme es zugute...Schöne Grüße Stephan

  • #8

    Fredy Abächerli (Samstag, 13 Februar 2016 09:50)

    Bei speziellen Stieren oder Kühen suche ich seit vielen Jahren im Stammbaum nach den engsten Verwandtschaften. Und siehe da, meistens kommt Linienzucht zum Vorschein.
    Bei Prejula ist es genau so. Zweifach in dritter Generation erscheint Elegant Simon genau gleich wie bei seinen President-Brüdern Vigor und Peter. Die Mutter von Prejula ist am engsten auf Laddie gezogen. Zudem gibt es über die Simon Mutter Laddie Sorrel und Harris Hill Victor (Vater von Vigate) zusätzlichen Blutanschluss an Mandarin Mary, eine der besseren US-Brown Swiss Kühe der Nachkriegszeit.
    Elegant Simon ist in der Brown Swiss Zucht einer der besten Vererber für Laktationspersistenz, Leistungssteigerung sowie Nutzungsdauer. Diese Eigenschaften muss er besonders von seiner Mutter erhalten haben, denn da ist er klar der beste Elegant-Sohn.
    Prejula ist ein Beispiel für Linien- und Kuhfamilienzucht. So sind alle herausragenden Vererber, gleich welcher Rasse entstanden. Mit dem Angebot der modernen Zuchtwerte ging dieses Wissen der alten Züchter etwas verloren. Scheinbar funktioniert die Linienzucht auch nur bei absoluten Viehkennern erfolgreich.
    Ueber den Züchterblog können wir Informationen über Kuhfamilien austauschen.
    Eine Frage zu Siray Gabi, Mutter von Vasir, Jockl, Visconti etc: Wie bewähren sich die Töchter von Gabi oder weitere weibliche Tiere aus dieser Kuhfamilie?

  • #7

    zuechterblog.com (Freitag, 12 Februar 2016 19:58)

    Hallo Julian,

    das ist echt ein guter Themenvorschlag von Dir.
    schau Dir mal den Link an:

    http://www.lfl-design3.bayern.de/itz/rind/bazi/stammbaum.php?args=892077;601517;569407;1375824;185194;11485406;bv;01.12.2015 ;06.02.2003 ;PREJULA;10/351455;;g

    Das ist der Link zum Stammbaum von Prejula. Bernhard Fenle ist mittlerweile aus der Milchkontrolle glaube sogar vom HB ausgetreten. Der milkt nur! Die Leistungen sind also absolut vertrauenswürdig. Das ist z.B. eine Kuhfamilie! Bernhard hat bestimmt noch Kühe aus der Linie, ob die jemanden züchterisch interessieren???? Ich ruf ihn an und gebe Euch hier Bescheid.

  • #6

    zuechterblog.com (Freitag, 12 Februar 2016 19:50)

    Lieber Walter,

    die Tapferkeitsmedaille wirst Du für Deinen Auftritt hier aber auch nicht erhalten ;)

  • #5

    Julian (Freitag, 12 Februar 2016 18:41)

    Natürlich weis ich dass man diese in den Ställen findet! Ich wäre nur dankbar für ein par gute tipps da meiner Meinung nach aus den normalen Besamungsprogrammen der Zuchtverbände nur die für sie finanziell interessantesten Stiere hervorgehoben werden!

  • #4

    Walter (Freitag, 12 Februar 2016 18:19)

    Ist der Beitrag von Julian vielleicht eine "Nebelkerze" im Auftrag von ?????
    Bitte melde Dich !

  • #3

    zuechterblog.com (Freitag, 12 Februar 2016 17:51)

    Hallo Julian,

    es gibt diese Familien und ist eigentlich Aufgabe der Sire-Analysten diese zu finden. Aber diese sitzen in der Regel nur noch am Schreibtisch und warten, dass sie von den Rechenzentren die neuen >>Kandidaten<< überspielt bekommen. Finden tut man diese Kuhfamilien aber in den Ställen wo es stinkt und wo einem die Scheiße ins Gesicht gewedelt wird.

  • #2

    Julian (Freitag, 12 Februar 2016 17:04)

    Hallo Zuchtfreunde da hier sehr viel von Stieren aus guten Zuchtfamilien gesprochen wird und ich davon wenig informiert bin möchte ich fragen ob es möglich wäre dass ein Artikel zu Stieren aus jenen herausragenden Familien verfasst wird?

  • #1

    Hans Geisenberger (Freitag, 12 Februar 2016 08:06)

    Eine super Analyse von Gerhard. Ein sehr bekannter, erfolgreicher, ehemaliger Braunviehzüchter sagte immer ; "Wir haben kein Rasseproblem, sondern ein Funktionärsproblem". Um das Problem zu lösen, müssen die Betroffen ( Züchter) für tiefgreifende Änderungen sorgen.
    Das wird nach meiner Erfahrung aber nicht passieren. Zu Viele verhalten sich nach dem Motto : "Nach oben buckeln, nach unten treten".
    Und so ist der Beitrag von Gerhard zwar absolut richtig, aber leider "in den Wind" gesprochen bzw. geschrieben!