ICC$ Index - braune Kuh im schwarzbunten Kleid

Bin heute auf ein Prospekt des Genetikanbieters CRI aufmerksam geworden. Darin werden Bullen mit einem hohen ICC Index angeboten. CRI berechnet diesen Index selber und hebt damit Holsteinvererber hervor, welche dabei helfen sollen die ideale kommerzielle Kuh (Ideal Commercial Cow ICC)  zu züchten. Ich fragte mich wo sind die ICC Bullen beim Braunvieh?

Jublend-Tochter von Robert Geiger aus Eschach bei Füssen. Champion-Kuh der BZG Schau 2009
Jublend-Tochter von Robert Geiger aus Eschach bei Füssen. Champion-Kuh der BZG Schau 2009

Gesamtzuchtwert nicht aus um diese Eigenschaften zu fördern? Der Blick auf die angebotenen Bullen zeigt es handelt sich durchwegs um Stiere mit guter Nutzungsdauer, niedriger Zellzahl und guter Fruchtbarkeit. Die Milchgehalte sind positiv und die Milchmenge ist überdurchschnittlich aber nicht absolut hoch. Die meisten ICC-Bullen haben gute Werte für Körperkondition, mittlere Werte für Milchtyp, vererben aber gute Fundamente und gute Euter. Mir kommt bei diesem Zuchtwert zwangsläufig die braune Kuh im schwarzbunten Kleid in den Kopf. Dabei ist es für mich absolut unverständlich warum wir beim Braunvieh aktuell auf die schwarzbunte Kuh im braunen Kleid züchten?

Dabei muss man sagen dass von den 14  CRI-Bullen die im Prospekt mit einem hohen ICC-Index beworben werden 12 genomische Jungvererber sind.

Ich habe mir einige geprüfte Bullen beim Braunvieh überlegt die wirtschaftliche Kühe mit oben genannten Eigenschaften züchten. Ergänzungen und Korrekturen gewünscht!

Der ICC-Index von CRI ist darauf ausgerichtet, welche Zeit Holsteinkühe brauchen bis sie eine Lebensleistung von 45.000 kg Milch erreichen. Dafür braucht es unproblematische, gesunde und harte Kühe. Der ICC$ züchtet mittelrahmige Kühe, die effizient ihr Futter verwerten und besser in den Stallsystemen zurecht-kommen. Umgekehrt stellt sich natürlich sofort die Frage, reicht der

 


Gute Allrounder Braun-vieh

  • Vigor
  • Hacker
  • Alibaba
  • Norius
  • Hopro (Hucos x Pronto)
  • Nautilus (Nesta x Poldi)
  • Puck
  • Prejula
  • Anibal
  • Vegas
  • Dino
  • Joe
  • Joschka
  • Etpat
  • Viff
  • Blooming
  • Brookings

 

 

 

 

ND       Pers     EGW  FrW  E

130       112        118     105   119

125       115        114      108   113

122       115        110      101    113

122       129       106     93    127

123       118        130     118   127

121        118        100    99    126

120       130       103    112    116

120       140       118     100   116

119        112        117     98    128

119        101       120    105   128

119        108       117     107   110

113        112        124     85    119

113        123       117      106   110

114        116        118     115     113

112        105       112     115    127

105       100       95     114    128

109       108       118    108    117


Kommentare: 27
  • #27

    Johannes Besler (Donnerstag, 16 Juni 2016 20:00)

    Meiner Meinung nach sind die Klauen auch sehr wichtig. Wer hat Erfahrungen mit Stieren die schlechte oder gute Klauen vererben?

    Wir haben mal auf unsere Fleckviehkühe den Montbeliardstier Bis Le Vin besamt. Es gab zwei Superjungkühe, aber sie hatten sehr weiche Klauen und gingen beide während der ersten Laktation ab.

  • #26

    Fredy Abächerli (Freitag, 03 Juni 2016 22:33)

    Manfred, klar werden in Holland mehr Braune mit Holstein gekreuzt als rein gezüchtet. Mit dem Rotationskreuzungsystem mit mindestens drei Milchviehrassen, womit der Heterosiseffekt bei jeder Generation wirkt, ist es einfacher gute Milchkühe, mit guter Fitness und hohen Lebensleistungen zu bekommen, als mit Reinzucht.
    Die Diskussion hier geht um die Veröffentlichung von Merkmalen die die Langlebigkeit am besten vorhersagen. Beim Braunvieh präsentieren uns die Zuchtverbände Langlebigkeitsdaten nicht, die die Holländer und andere Holsteinorganisationen zum Teil schon länger veröffentlichen.
    Bei KI-Samen fand ich diese Aussage zum ICC:
    "Die Merkmale, die am besten zur Vorhersage der Lebensleistung eingesetzt werden können, sind:
    a) Größe - nicht zu groß
    b) der Anstieg der Leistung von der ersten zur dritten Laktation
    c) die Entwicklung der Zellzahl von der ersten zur dritten Laktation."

  • #25

    Huber Manfred (Freitag, 03 Juni 2016 20:39)

    Hmm,das sind doch alles Kreuzungstiere der F1 Generation.Kann es nicht sein das hier ein Heteroseseffekt zum tragen kommt.In Holland werden gerne braune Stiere als Kreuzugstiere eingesetzt.Aber es kommen nicht nur Vererber von vorgestern zum Einsatz sondern auch Aktuelle.Ich hatte auch vor ein paar Jahren eine Kreuzungskuh SB X BV die erbrachte einen Lebensleistung von über 80000kg.Zur Zeit habe ich ein paar Kreuzungen im Bestand Milchbetonte Tiere.Bei einer eiweißstarken Kuh gehe ich Richtung Holstein.Bei den anderen wieder in die Braune Richtung.Ich denke diese Diskussion hier geht aus wie das berühmte "Hornberger Schießen"

  • #24

    Hans Geisenberger (Dienstag, 31 Mai 2016 13:17)

    Hallo Fredy,
    "KI Samen" habe ich seit kurzem auch auf meinem "Radar", ebenso habe ich mit großem Interesse die Internet-Seite zu "Swiss Index..." gelesen. Du hast ja kürzlich hier auf dem Blog auf diese Seite hingewiesen. Ich glaube nicht, dass es Zufall ist, wenn z.Z mehrere solcher zukunftsfähigen Initiativen von selbstbewußten, selbsständigen Züchtern entstehen. Für mich zeigt das , dass immer weniger Züchter an Reformen ihrer Verbände glauben.
    Irgendwann muss "neuer Wein in neue Schläuche"!
    Nehmen wir nur einige Themen hier auf dem Blog : Schauwesen , Genomic, Zuchtwertschätzung usw., wo sind da unsere Verbandsvorsitzenden, Aufsichtsräte, Zuchtleiter....? Passiert da was ?
    Es entsteht gerade einiges Neues, und wir sind mit dabei. Das macht durchaus auch Spass !


  • #23

    Fredy Abächerli (Montag, 30 Mai 2016 23:37)

    Im neuen Primus Rind der DLZ fand ich heute ein Inserat zum Commercial Cow Index (CCI) und auf der gleichen Seite einen Bericht über die Niederländische Holsteinzucht. Beim Genetikanbieter KI Samen sind die Ziele des CCI scheinbar schon länger Praxis. Die Verbleiberate (Anteil Kühe mit mehr als 24, 36, 48 und 60 Monaten Nutzungsdauer) ist für die Niederländische Besamungsstation die wichtigste Züchtungsgrundlage.
    In ihrer Rangliste nach Verbleiberate mit Stieren verschiedener Milchrassen wird der Brown Swiss Stier Victory Acres Simon Even als absolute Ausnahmeerscheinung erwähnt. Von Simon Even sind nach dieser Auwertung 5 Jahre nach dem Kalben mehr Töchter im Einsatz als von einem durchschnittlichen Holsteinbullen 3 Jahre nach dem Kalben!
    Darum schaute ich wieder einmal in meine eigene Berechnungen für die Verbleiberate und die Leistungssteigerung von ausgewählten Brownswiss Stieren.
    Von den 100 ältesten gekalbten Töchtern der Stiere Vigor und Prophet erreichten gut 70 % mindestens die dritte Laktation. Bei Jetway Mascot mit einer tiefen Nutzungsdauer kalbten nur noch 52.5% der Töchter ein drittes Mal.
    Mit der gleichen Berechnungsmethode sieht der Wert des aktuell am häufisten eingesetzten Gesamtzuchtwertstars Blooming nicht besonders gut aus: Von den 100 ältesten gekalbten Töchtern sind aktuell nur noch 58.6 % lebendig, obwohl noch keine dieser Töchter zum dritten Mal gekalbt hat. Sein Prozentsatz Töchter, die die dritte Laktation erreichen, wird weiter sinken.
    Besser sieht der Wert von Nesta Joe aus. Von ihm sind noch über 70% der ältesten 100 gekalbten Töchter in zweiter und dritter Laktation.
    Noch hat das Braunvieh einen Vorsprung in der Langlebigkeit. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass die Zuchtverantwortlichen des Braunviehs wie KI Samen den Trend erkennen und entsprechend handeln.

  • #22

    zuechterblog.com (Montag, 23 Mai 2016 23:22)

    Der Stefan hat echt tolle Kühe! Vielleicht mach ich mal ne Reportage über seinen Betrieb hier auf Zb.com. Wenn ich darf!

  • #21

    Schwarz Stephan (Montag, 23 Mai 2016 22:54)

    Meine Meinungen sollen auch nur als Denkanstoß gesehen werden. Seit wir niedrigere Milchzuchtwertstiere einsetzen und mehr auf Exterieur mir Entwicklungspotential züchten haben wir weniger komplette Ausfälle bei den Jungkühen. Die funktionieren besser haben ein bessere Gleichgewicht zwischen Leistung und Exterieur und zeigen mehr Steigerung in den Folgelaktationen. Das ganze mit gesünderen Kühen, weniger Extra Aufwand und weniger Tierarztkosten. Propylenglykol und sonstiges wird nicht mehr eingesetzt. Und der Witz dabei ist, umso mehr Kühe wir davon haben umso mehr stabilisiert sich der Stalldurchschnitt . Der höchste Stier im Besamungseimer hat 500 kg Milch plus die anderen liegen darunter.

  • #20

    Schwarz Stephan (Montag, 23 Mai 2016 22:31)

    Conny Derboven ist ne andere Hausnummer!! Dagegen habe ich nicht mal das Licht eines Gluhwürmchens..Aber das ist halt meine Meinung. Und ich persönlich bevorzuge es lieber unkomplizierte Kühe die nicht das allerletzte Know how benötigen.

  • #19

    Huber Manfred (Montag, 23 Mai 2016 21:06)

    Stefan ist das Conny Derbhoven?

  • #18

    zuechterblog.com (Sonntag, 22 Mai 2016 13:15)

    Das war jetzt gemein, Meinung haben vielleicht einzelne Mitarbeiter schon, nur die interessiert niemanden.
    Das Ehrenamt? Keine Ahnung, über Zucht habe ich da noch nie jemanden was sagen gehört. Alles nette Typen denen die Welt gefällt wie sie ist. Sitzen auf Veranstaltungen in der ersten Reihe und repräsentieren gut bezahlt den Mainstream und die Meinung des Zuchtleiters. Angesichts der Probleme des Braunviehs hätten die längst freiwillig abdanken müssen, haben aber schlau und geschäftstüchtig wie sind, einen Mehrrasseverband gegründet.
    Mir ist das aber egal, denn so läuft es doch in allen bäuerlichen Verbänden und Unternehmen. Mal besser mal schlechter! Ihr findet das ist respektlos? Ihr habt recht! Aber Respekt muss man sich erarbeiten und verdienen. Man(n) bekommt ihn nicht umsonst oder gar per Amt und Würden.

  • #17

    zuechterblog.com (Samstag, 21 Mai 2016 23:09)

    Ich denke ja unser Zuchtverband die AHG hat zu all dem überhaupt keine Meinung . Alle dort wissen schließlich, Zucht ist die Sache der Zuchtleitung!

  • #16

    Schwarz Stephan (Samstag, 21 Mai 2016 20:56)

    Aber der Zuchtverband wird zu wenig in die von uns gewünschte Richtung züchten. Weil dann ja einige merken könnten das Ihre bisherige Zucht gar nicht das Ei des Kolumbus war.Und so bleiben Sie auf Ihrem Pferd sitzen und reiten weiter obwohl das Pferd schon längst Asthma hat.

  • #15

    Schwarz Stephan (Samstag, 21 Mai 2016 20:39)

    Durch den Einsatz von Stieren mit hoher Milchmenge werden die Kühe immer frühreifer und kurzlebiger. Genau das was die Landwirte ja gar nicht wollen. Und ne Jungkuh mit 40 kg ist halt nun mal anfälliger,braucht mehr Sonderbehandlung und ist schneller wieder aus dem Stall draußen. Mein Freund kennt einen Schwarzbuntbetrieb der hat heute noch Töchter von Papst Ideal, Ivanhoe, Elevation usw. alles Stiere die es vor vierzig Jahren oder noch länger gab. Aber der Betrieb milkt zwischen 10000 und 11000 kg Milch mit gesunden problemlosen und langlebigen Kühen. Dürfte ja mit so alter Genetik gar nicht möglich sein diese Leistungen es ist aber so. Der Zuchtfortschritt mit junger Genetik ist vielleicht nicht immer so groß wie wir meinen. Und darum könnte man sich mehr der problemlosen Kuh widmen.

  • #14

    Schwarz Stephan (Samstag, 21 Mai 2016 20:18)

    Normalerweise müsste es auch eine Aufgabe des Zuchtverbandes sein, Genetik zu finden, weiter zu züchten und zu erhalten die Problemlose, langlebige und dankbare Kühe liefert. Sie haben die größte Macht, die besten Mittel und Wege. Aber da liegt auch ein Problem..bei uns braunen..dort vertritt man die These man müsse der schwarzen Konkurrenz in der Milchmenge hinterher kommen. Es mag wohl genügend geben die gleich denken, ihr gutes Recht, aber man kann nicht erwarten das es alle so wollen..Den größten Erfolg für zukünftig problemlose Kühe käme ans Tageslicht wenn das Zugpferd Zuchtverband mal kräftig am Wagen zieht... und nicht sture Grenzen beim GZW setzt..über 130 RBW..(und trotzdem sind viele nicht zufrieden...)Braunvieh muss Braunvieh bleiben!!! Und wenn ich die braune Kuh nicht mag, dann muss ich eben ne schwarzbunte melken. Das ist alles nichts neues, hat aber an Aktualität nichts verloren.

  • #13

    Hans Geisenberger (Freitag, 20 Mai 2016 12:07)

    bin vorher unterbrochen worden.Will aber noch einen Gedanken zur "Spätreife" anfügen. Der Faktor "Zeit" spielt eine große Rolle. Wenn die Töchter eines Prüfbullen "verhalten" einsetzen, ist der Bulle erst einmal ein "Versager". Manche bleiben auch Versager, andere entwickeln sich nach Jahren zu einem "spätreifen" Vererber, wie das Paradebeispiel DINO zeigt. Aber bis sich hier die Spreu vom Weizen getrennt hat, ist es oft schon zu spät: Stier geschlachtet, kein Sperma mehr .....

  • #12

    Hans Geisenberger (Freitag, 20 Mai 2016 10:37)

    Mein Freund Franz Junker hat als Schwarzbuntzüchter einen wichtigen Hinweis für`s Braunvieh gegeben : Vorsicht vor übergroßen Tieren!
    Blooming, Wonderment und Norwin zB., haben ihre Stärken, müssen aber in Punkto Größe sehr gezielt eingesetzt werden.

  • #11

    Fredy Abächerli (Freitag, 20 Mai 2016 06:53)

    Auch in der Schweiz war Dino unter Spitzenzüchtern kein Thema. Swissgenetics vermarktete ihn als Weidestier. Seine aktuellen Zuchtwerte sind genau dort überdurchschnittlich, wo langlebige Kühe stark sein sollten:
    - mit Jahrgang Milchwert noch bei 100
    - nach eigener Berechnung bei Leistungssteigerung im besten Viertel
    - Fitness stark (Persistenz 102, ZZ 114, NRR 103, ND 117)
    - mittlere Grösse und gute Körperbreite
    - Fundamente 118 und Euter 106 überdurchschnittlich gut
    In seiner Abstammung (4/3 Elegant) findet man mit Ismir - Ray - Golden vaterseits und Regal - Pirat - Matthew mutterseits nur gute Vererber in Nutzungsdauer.
    Damit die Stärken des Braunviehs besser sichtbar werden, brauchen wir einen Zuchtwert Leistungssteigerung. So hätten Braunviehstiere, die spätreifere Kühe bringen eine bessere Chance gegenüber den Schnellstartern.

  • #10

    Schwarz Stephan (Donnerstag, 19 Mai 2016 20:53)

    Hans, ich sehe es wirklich als Dilema für das Braunvieh.Und vermarktungstechnisch bist du mit einer spätreifen kuh arm dran, ohne Frage! Traurig aber wahr. Ich persönlich züchte deswegen trotzdem nicht zweigleisig, auch wenn ein Teil der Jungkühe wegen Platzprobleme verkauft werden muss. Lebe da in der Hoffnung das immer mehr die Spätreife Kuh und deren Vorteile erkennen. Mit der Zeit allerdings werden unsere geliebten Blut,-Alternativen, dünner, seltener ja vielleicht sogar ist diese Genetik in absehbarer Zeit vom Aussterben bedroht, langfristig vernichtet genomic und hohe Gesamtzuchtwerte die unkomplizierte Kuh!! Wir haben übrigens auch eine Alibaba die als Jungkuh ''nur ''27 kg gab. Aber mir gefiel ihre Entwicklungsfähigkeit von der ersten Stunde an. Um mein Zuchtziel zu demonstrieren wollte ich sie damals mehreren Leuten zeigen, Zuchtleiter, Besamungstechnicker, keiner von denen, nicht einmal der Nachbar wollte sie sehen, weil sie ja nicht besser war!! Und jetzt ist sie zum 5 Kalb tragend hat knapp 11000 kg Milch mit 3,9%E und der Tierarzt hat an bisher 0 Euro mitgenommen..

  • #9

    Franz Junker (Donnerstag, 19 Mai 2016 20:34)

    Ich bin ein Milchviehhalter aus dem Saarland mit 50 Milchkühen, vorwiegend Schwarzbunt und im Laufe der Zeit durch Beziehungen zu Braunviehzüchtern auch 7 Braunviehkühen. Ich beobachte die Diskussion im Blog regelmäßig und finde, dass man bei der Ausrichtung des Zuchtzieles "Braunvieh" nicht die Rasse Holstein kopieren sollte, hier insbesondere die Größe. Meines Erachtens ist es nicht sinnvoll übergroße Tiere zu züchten. Die gibt es bei den Holsteins ja schon zur Genüge. Vielmehr sollte man die Vorzüge von Braunvieh in der Nutzungsdauer, die Vitalität, der Anpassungsfähigkeit herausstellen und daraufhin weiterzüchten.

  • #8

    zuechterblog.com (Donnerstag, 19 Mai 2016 19:55)

    Mit Vassli, Blooming und Harley besamen, die werden wohl als Jungkühe gut Milch geben und dann kann man sie teuer verkaufen. Die Jungkühe von Etpat, Alino, Vidal, Egal, Brookings, Sinatra (bei mir), Prejula und Konsorten behalten wir für die eigene Nachzucht und haben viele Jahre Spaß beim Melken! Ganz einfach :)

  • #7

    Hans Geisenberger (Donnerstag, 19 Mai 2016 13:59)

    Super Beiträge hier von Stephan und Fredy!
    Den Bullen Dino hatte ich vor einigen Jahren auch auf dem Radar. Von 1o Dosen : 6 Trächtigkeiten und leider 6 Bullenkälber. Vielleicht kann Martin Wieser od. Fredy den Dino noch etwas näher beleuchten.!?
    Eine Frage möchte ich noch aufwerfen : Was macht ein "Marktbeschicker mit einer "spätreifen" Jungkuh ? Ich mag Kühe die sich von Laktation zu Laktation gut steigern, aber wer eine Jungkuh verkaufen will (Aufzuchtbetriebe), braucht eine hohe Einsatzleistung. Was tun??
    Ich habe z.B Töchter von Pixton, Easton ,Alibaba und Juleng welche Erstlaktationen zwichen 5.600 und 6.800kg Milch haben. Jetzt sind diese Kühe in der 3.ten bzw. der 5. und 6.Laktation und leisten locker 9.000 bis 11.000 Liter. Heute habe ich Freude, bei einem Verkauf als Jungkuh wäre nicht viel zu holen gewesen. Ein Dilema von Braunvieh??

  • #6

    zuechterblog.com (Donnerstag, 19 Mai 2016 00:00)

    Viff ist echt fein!

  • #5

    zuechterblog.com (Mittwoch, 18 Mai 2016 23:52)

    Habe an dieser Stelle die Topliste auf Nutzungsdauer selektiert.
    Blooming kommt da natürlich nicht zum Zug. Ich habe ihn nur dazugeschrieben, damit ihr die Unterschiede und den Abstand erkennt.
    Hopro finde ich ganz interessant, aber die RBG hat den nicht mal in der offiziellen Liste geführt. Passt wohl nicht in das Zuchtziel. Drehen ihren Mitgliedern lieber Volvo auf , als einen perfekten Fitnessbullen mit hoher Eutervererbung. Aber da sind absolute >>Kenner<< und >>Wisser<< am Werk , da können solche Amateure wie wir nicht mithalten.

    Norius sollte man etwas im Auge behalten. Hat ein sehr interessantes Profil und für einen Nesta-Sohn eine akzeptable Fruchtbarkeit. Ich habe ein echt schönes Kuhkalb von ihm im Stall. Weiß jemand mehr über den?

    Dino haben wir mal über den IGBV Verteiler bestellt. Es liegen vielleicht sogar noch Dosen von Ihm in MM. Außer er wurde vernichtet. Ich hatte leider nur Bullen. Einen Dino aus einer Husvig hab ich als Deckbullen eingesetzt. Hatte leider nur zwei Kuhkälber, die sind aber sehr dankbar. Dino war für mich das letzte große Outcross bei BV. Keine Sau hat den genutzt oder überhaupt gekannt.

    Joe gefällt mir eigentlich ganz gut, aber ist seine Fruchtbarkeit wirklich so schlecht wie sein Zuchtwert?

    Etpat ist für mich immer noch ein Phänomen mit seinen unwahrscheinlich ausgeglichenen Werten und dem tollen Charakter der Kühe. Habe noch 10 Portionen im Kübel. Eine Vollschwester zu Yerome kalbt die Tage. Bin mal gespannt was da kommt.



  • #4

    Fredy Abächerli (Mittwoch, 18 Mai 2016 06:31)

    Gerhard, Dein Titel passt zum ICC$. Ist doch schön, wenn nicht nur weitsichtige Züchter, sondern auch Genetikanbieter die Notwendigkeit der Zucht auf eine mittelgrosse, langlebige, wirtschaftliche Kuh erkannt haben.
    In der Schweiz gibt es übrigens eine Gruppe von Viehzüchtern und Beratern, die mit ähnlichen Zielen die Interessengemeinschaft neue Schweizer Kuh gründeten. Auf www.swiss-cow-index.ch findet ihr zum Beispiel Stierenempfehlungen für die wichtigsten Milchrassen und einen lesenswerten Bericht über den Braunviehbetrieb Vogt.
    Für Genetikanbieter sind solche Betriebe jedoch nicht interessant, weil die viel weniger Besamungen benötigen....

  • #3

    Schwarz Stephan (Dienstag, 17 Mai 2016 21:54)

    Die Liste der Braunvieh-Allroundvererber könnte man meiner Meinung nach erweitern mit dem Bullen Viff von der RBW . Er macht immer wieder Jungkühe bei denen man das Gefühl bekommt: Die werden alt! Das würde auch gut zu seiner Vigor-President Abstammung mit passen. Und Muttersvater Payoff kann auch gute alte Kühe machen. Viff hat zwar die Erbkrankheit BH 2, aber er ist für 6 Euro erhältlich.

  • #2

    Stephan (Dienstag, 17 Mai 2016 20:29)

    Also wenn ich solche Prospekte der Besamungsstationen mit solchen Gesundheitszuchtwerten zu Gesicht bekomme dann lese ich den Prospekt durch und danach kommt er zum Altpapier. Der Grundgedanke ist ja sehr gut und wenn die Effektivität der Zuchtwerte da wäre, wäre es ja auch sehr nützlich für die Züchter. Aber aus genomischen Zuchtwerten herausberechnet das lässt bei mir doch mehr als nur Zweifel aufkommen. Mir scheint das eher eine geniale Werbemasche der Genetikanbieter zu sein um Ihre Bullen auch in schwierigen Zeiten an den Mann bzw an die Kuh zu bringen.
    Der wo sich mit der Zucht befasst schmunzelt nur darüber.
    zu immer größer,immer schmäler, immer frühreifer..
    Das liegt vielleicht auch daran das wir Menschen einfach dazu neigen keine Geduld mehr zu haben möglichst schnell möglichst viel(-Milch) wollen und dabei den Blick für das wesentliche verlieren.
    Schwarzbunte Rinder sollten mit 13-14 Monaten das erste mal belegt werden damit die Aufzuchtkosten nicht zu hoch sind.
    In vielen Broschüren sind solche Dinge immer wieder zu lesen und Betriebsberater die zu einem auf den Hof kommen "Drücken" einen ebenfalls in diese Richtung. Da können unsere "Braunen" einfach nicht mithalten und sind aus "Beratersicht out". Mir persönlich gefällt es da viel besser das Jungvieh immer Sommer auf der Weide zu sehen. Mindestens einen Sommer, besser noch zwei..
    die Rinder bei Ihrer Entwicklung zu begleiten und dabei auch noch die Natur genießen..und die Hektik der verrückten Zeit eine Weile lang ausser Acht zu lassen.
    Für eine zufriedene Zucht braucht man keinen ICC Index.

  • #1

    Hans Geisenberger (Dienstag, 17 Mai 2016 18:30)

    Ehrlich gesagt, mich interessieren weder Gesamtzuchtwerte, noch sonstige " Eintopfzahlen", wie der ICC-Index. Einzelzuchtwerte kann ich genau zuordnen und bewerten, aber bei einem Mix aus Zahlen??
    Spannend finde ich dagegen die Frage von Gerhard: ..."warum wir beim Braunvieh auf die schwarzbunte Kuh im braunen Fell züchten?" Immer größer, immer schmäler, immer frühreifer.....