Braucht die Schauszene klare Regelungen in Bezug auf den Tierschutz und wie könnten diese aussehen?

Kühlen eines Euters mit Eisbeutel auf einer Schau.
Kühlen eines Euters mit Eisbeutel auf einer Schau.

Nachdem wir an anderer Stelle nun sehr intensiv über das Für und Wider von Manipulationen auf Schauen diskutiert haben, möchte ich nun die Diskussion auf die Lösungsansätze lenken. Ich bitte an dieser Stelle um konkrete Vorschläge.

 

Meine Fragen:

1. Braucht die Schauszene klare Regelungen in Bezug auf den Tierschutz ?

Ja oder Nein?

 

2. Wie könnten diese Regelungen aussehen?

 

Bitte beantwortet jeweils nur die beiden Fragen und nehmt nicht Bezug auf vorherige Kommentare. Ich möchte an dieser Stelle einfach Euer Meinungsbild.

Die Diskussion über Sinn und Unsinn der Vorschläge sparen wir uns für einen späteren Zeitpunkt auf.

 

Weil das doch etwas Disziplin erfordert, werde ich diese Diskussion ausnahmsweise moderieren.  Ihr schickt mir Eure Antworten und ich schalte sie unzensiert frei. Kommentare zu vorherigen Antworten werden unterdrückt.

 

Danke für Euer Verständnis! 

 

 

 

Kommentare: 32 (Diskussion geschlossen)
  • #32

    zuechterblog.com (Sonntag, 12 Juni 2016 10:09)

    Ich möchte mich ganz herzlich für Eure rege Beteiligung, die konstruktiven Vorschläge und die faire Diskussionskultur bedanken. Wir bewegen uns hier wirklich auf sehr hohem Niveau. Dennoch möchte ich die Diskussion an dieser Stelle abbrechen. Ich werde die Ergebnisse zusammenfassen und widme dem einen neuen Blogeintrag!
    Nochmals danke für Euer Engagement!

  • #31

    Schiessel Günther (Samstag, 11 Juni 2016 23:43)

    Hat jemand irgendwie etwas mitbekommen ob die Tierschützerin in Colmar auf der Holstein Schau war?In Bayern haben wir im September das ZLF?
    Wer weiß ob sie oder andere hier auftauchen! Ein Weiter so darf es in Bayern nicht mehr geben. Auch sollte die Schweizer es sich gut überlegen diesen Wahnsinn weiterzumachen wann schon ein Tier dabei verendet ist.

  • #30

    Gerhard Metz (Samstag, 11 Juni 2016 13:14)

    Wenn es auf der IGBS-Schau 2016 ein Kontrollgremium gab, dann hat es kläglich versagt! Ich habe zusammen mit einer Bekannten beim Melken einer Champion-Jungkuh zugesehen. Die haben laut Anzeige aus diesem Euter 36 kg Milch herausgemolken, nur hat das wenig genutzt denn es war danach immer noch geschwollen. Die Plantahofkuh habe ich nicht gesehen, aber da war es bestimmt um ein Vielfaches mehr. Übrigens das Foto ist auf der IGBS-Schau 2016 entstanden. Der Preisrichter in Sankt Gallen war einer der obersten Ausbilder der jungen Preisrichter. Was soll man da in Zukunft von den Preisrichtern bezüglich Euterfüllung erwarten?

  • #29

    Adrian Zürcher (Samstag, 11 Juni 2016 01:06)

    P.S.
    Es gibt bereits konkrete Massnahmen, um das Zwischenmelken zu vermeiden.
    Bei länger dauernden Schauen wird unter den 3-5 Abteilungen der jüngeren Kühen eine Junior Champion und Junior-Schöneuterkuh erkoren. Die nehmen in der Regel nicht mehr an der Grand-Champion Wahl teil und können sofort im Anschluss ausgemolken werden. Eine Erstmelkkuh zur Champion zu küren ist sowieso ein fragwürdiger Entscheid.
    Leider hat sich diese Praxis noch nicht bei allen Schauen durchgesetzt. Besonders ärgerlich finde ich, wenn am Vormittag die Erstmelken rangiert werden, und die besten anschliessend bis zu 6 Stunden auf ihren Finaleinsatz warten müssen weil über die Mittagszeit während 2 Stunden, salopp gesagt, der Kleintierzoo im Ring vorgestellt wird. Da werden meiner Meinung nach eindeutig die Prioritäten falsch gesetzt.

  • #28

    Adrian Zürcher (Samstag, 11 Juni 2016 00:47)

    Da kamen bereits einige interessante Ansatzpunkte.
    Wir haben das Thema im IGBS-Vorstand bereits mehrmals lang und breit diskutiert. Es ist ja nicht so, dass wir nichts in der Sache unternommen haben.
    Wir haben seit vielen Jahren eine Kontrollkommission, die auf die Einhaltung des ASR-Reglements achtet. Medikamente dürfen ausschliesslich durch den Platztierarzt verabreicht werden. Das kantonale Veterinäramt erlässt weitergehende Vorschriften und führt eigene Kontrollen durch. Wir haben uns bisher auch klar gegen die totale Überwachung ausgesprochen und stattdessen an die Vernunft der Aussteller appelliert. Uns Schweizern widerstrebt es nämlich, das ganze Schauareal mittels Videokameras überwachen zu müssen.
    Deshalb, und weil ich vereinzelt beobachten konnte, dass es funktioniert, bin ich persönlich wie Franz und Fredy der Meinung, dass der Richter eine zentrale Rolle einnimmt, besonders da er der einzige ist, der subjektiv entscheiden kann und darf, während alle anderen Instanzen dabei in den Verdacht geraten würden, jemanden begünstigen oder benachteiligen zu wollen, und ihre entscheide durch objektive Untersuchungen nach der Schau in Frage gestellt werden können, wie der Fall an der letzten Berner Eliteschau gezeigt hat.
    Zu den fixen Zwischenmelkzeiten von 12 Stunden an mehrtägigen Schauen, wie es der Kollege Adi Schwayer vorschlägt habe ich folgende Bemerkungen:
    1. Wenn die Abteilungen nach Alter und nicht nach Abkalbezeitpunkt zusammengestellt werden, sind altmelke Kühe in der gleichen Abteilung klar im Nachteil.
    2. Die beiden Kontrollpersonen möchte ich sehen, die bei Tagesschauen mit Rangierung von 9 Uhr morgens bis 4 Uhr Nachmittags die ganze Nacht hindurch das Ausmelken überwachen. Ich behaupte ja nicht, dass es unmöglich wäre, nur stellt sich da bei mir die Kosten-Aufwand/Nutzen Frage.
    Ich bin kein Befürworter des Verbots der Zitzenversiegelung, kann jedoch damit leben, wenn nichts anderes hilft.
    Ich habe selber erlebt, wie einer meiner Kühe an einem Anlass (ausser Konkurrenz) bereits 8 Stunden nach dem Melken die Milch hat laufen lassen, obwohl sie zu Hause auch mit 13 Stunden nie getropft hat. Zudem denke ich, dass bei einem Versiegelungsverbot Kühe mit schlechter Leistung und schlechtem Milchabgabeverhalten begünstigt werden.

  • #27

    Schwarz Stephan (Samstag, 11 Juni 2016 00:32)

    Christoph ist ein Pfundskerl und ich denke wie er, das man sich bei der Diskussion hier im Kreis dreht. Und ich finde Christoph übertreibt es mit den Melkzeiten seiner Ausstellungskühe wirklich nicht!! Fantasia war das beste Beispiel. Also ich möchte mich bedanken für sein Engagement und seinen Einsatz für die braune Kuh. Er macht Werbung für unsere geliebten Brown Swiss und macht sich die Arbeit sie auszustellen. Ich finde es unfair seine Meinung die ja nicht komplett gegen die andere spricht zu kritisieren.

  • #26

    grath christoph (Freitag, 10 Juni 2016 21:09)

    Glaube ich habe jetzt meinen standpunkt breit und deutlich erklärt.Bin weder beleidigt noch habe ich probleme hier alleine zu stehen.ich drehe mich nur ungern im kreis .

  • #25

    Gerhard Metz (Freitag, 10 Juni 2016 19:51)

    Das stimmt nicht Christoph, der Ausgangspunkt war der Fernsehbericht aus der Schweiz. Darauf sind viele angesprungen. Dich hat nie jemand persönlich gemeint oder angegriffen. Ich fände es schade wenn Du Dich jetzt beleidigt zeigen würdest, denn ich finde es sehr couragiert wie du deine Sicht der Dinge verteidigst. Dass Du dabei bisher allein bist kann ich nicht ändern.

  • #24

    grath christoph (Freitag, 10 Juni 2016 15:15)

    Sorry,zu früh gesendet.möchte abschliessend noch was einwerfen.bezweifle inzwischen sehr ,ob es sich hier nur um tierschutz und schutz der landwirtschaft handelt.denke das es mehr der neid auf Züchter ist, die immer wieder vorne weg laufen und wut auf den zuchtverband !aber jetzt genug zu diesem thema geschrieben.Bin raus

  • #23

    Grath christoph (Freitag, 10 Juni 2016)

    Wie gesagt,ich sehe keinen handlungsbedarf!wir werden jetzt schon mit genug vorschriften in der landwirtschaft überschüttet,da brauchen wir das nicht noch unnötig auf ausstellungen.aber wir drehen uns hier nur noch im Kre

    is.

  • #22

    Albrecht Werner (Freitag, 10 Juni 2016 12:24)

    Ich verfolge diesen Beiträge hier schon länger.Und reibe mir verwundert die Augen über die Gegenargumente von Christoph.
    1.Wie mir bekannt war Grath Christoph kein Organisator sondern nur Beschicker.
    2.Will niemand von den Kritikern eine Gegenschau oder einen neuen Verband.So ähnlich kommen die Kommentare rüber.
    3.Du unterstellst den Kritikern "Klugscheisserei" Ich denke es ist eher Vorsichtsmaßnahme von Züchtern.Die nicht einen von ein paar unbelhrbaren verursachten Skandal,verwickelt zu werden.
    4.Zuerst sollte man eine Versammlung mit einer Diskussion kommen.In der Befürworter und Gegner ihre Argumente auf den Tisch legen.Vielleicht könnte man zu dieser Versammlung auch Holstein,Fleckvieh,Jersey Züchter einladen.
    5.Die Kritikern wollen keinen ausschließnen sondern gemeinsame tiergerechte Regeln aufstellen

  • #21

    schießel günther (Freitag, 10 Juni 2016 10:53)

    Gestern in War auf der Auktion in Kempten auch ein Thema unter den Züchtern.Ich finde es eine tolle Idee.Mit dieser Aktion spricht ihr den meisten Züchter aus den Herzen. Es zeigt an den vielen Klicks das hier Wunsch nach einem Wechsel besteht. Christoph warum sperrt du dich ?ich denke nicht das du etwas zu verheimlichen hättest?

  • #20

    Huber Manfred (Mittwoch, 08 Juni 2016 10:38)

    Gerhard dann machen wir das doch.Beleidigungen waren von mir nicht beabsichtigt.Aber wenn einer sein tun immer nur schönredet.Dann darf er auch mal kritisiert werden.Aber ich denke ich bin noch über der Gürtelinie geblieben.

  • #19

    grath christoph (Dienstag, 07 Juni 2016 23:30)

    Hier läuft es wie in der politik!jeder weiss alles besser ,aber keiner hat den arsch in der hose um es besser zu machen!jetzt mietet ihr euch ein festzelt,und macht es besser.danach treffen wir uns mit berchtold josef zu einer diskussion!solange keiner beweist das es auch besser geht ist es klugscheisserei!

  • #18

    Dr. Adi Schwayer (Dienstag, 07 Juni 2016 22:13)

    Zu Kommentar 10:

    Mir erschließt sich der Sinn der Frage "wir haben hier ein dutzend kritiker des heutigen schauwesens, warum organisiert ihr keine ausstellung selbst und haltet sie genau nach eurem schema ab(im Kuhfeuerwerk waren es auch nicht mehr)?" nicht.

    Kann mir bitte jemand dazu Erläuterungen geben, bzw. auf die Sprünge helfen ?

  • #17

    Dr. Adi Schwayer (Dienstag, 07 Juni 2016 21:23)

    Zu Kommentar 10:

    Mir erschließt sich der Sinn der Frage "wir haben hier ein dutzend kritiker des heutigen schauwesens, warum organisiert ihr keine ausstellung selbst und haltet sie genau nach eurem schema ab(im Kuhfeuerwerk waren es auch nicht mehr)?" nicht.

    Kann mir bitte jemand dazu Erläuterungen geben, bzw. auf die Sprünge helfen ?

  • #16

    Gerhard Metz (Dienstag, 07 Juni 2016 19:54)

    Züchterstammtisch ist eine gute Idee, der Josef Berchtold macht so was, vielleicht kann ihn jemand mal bei Gelegenheit fragen!
    Aber auch die AHG selbst hätte sicherlich ein großes Interesse daran das Thema mit den Züchtern vor dem ZLF und der Bundesschau zu diskutieren und ein Meinungsbild abzufragen!

  • #15

    zuechterblog.com (Dienstag, 07 Juni 2016 19:51)

    Manfred Huber wurde hier mehrmals schon persönlich. Bitte um Mail an info@agrarschreiber.de
    Persönlich Angriffe bitte nur mit offenem Visier, sonst muss ich Dich leider löschen! Täte mir leid! Dein anderer Kommentar muss solange leider in der Warteschleife versauern. Kontaktdaten werden vertraulich behandelt und nicht veröffentlicht oder gespeichert. Freu mich auf Deine Mail!

  • #14

    Huber Manfred (Dienstag, 07 Juni 2016 11:13)

    Hab noch was vergessen.Wie wäre es mit einem Züchterstammtisch.Über das Thema:Änderungen im Schauwesen.Nicht bei einem Hochzüchter sondern an einem neutralen Ort wie Kempten oder Buchloe in den "Züchterstüble"

  • #13

    Huber Manfred (Dienstag, 07 Juni 2016 11:10)

    Servus Christoph!Auch ich muss dir widersprechen.Wenn wir bei den ganzen AHG Mitgliedern eine Umfrage machen würde.Dann käme bestimmt eine Mehrheit heraus die gegen euer System ist.Leider sitzen im AHG Ausschuß sehr viele von diesen Hochzüchtern die von ihrer Philosophie keinen Millimeter wegrücken.Warum immer deine schwachen Gegenargumente.Wenn z.b. deine Kuh die "Fantasia" die Qualität hat warum wehrst du dich gegen diese Manipulationen?Hier ensteht für den neutralen Lesern der Eindruck das du hier ganz groß mit mischst.Übrigens war im Waschzelt beim Kuhfeuerwerk ein Abfalleimer wo eure ganzen Utensilien drin lagen.Wenn das die falschen finden?Dann wird jeder Zuchtbetrieb der AHG,oder RBW auch die Weilheimer Verbände in einem Topf geworfen.Dann überzieht vielleicht 1% der Züchter den Reste mit Dreck.Ich möchte über dieses Thema nicht in den Medien zerrissen werden.Eine gute Idee finde ich einen Schau ohne Hilfsmittel zu machen.O.K.Scheren und Glitzerspray kann ich noch vertreten.Aber das Problem ist das im Ausschuß der AHG viele Verhinderer drinsitzen die hier eine Mehrheit haben.Und ein immer weiterso befürworten.Eine Schau ohne diese Leute kann ich mir durchaus vorstellen.Es kommen neue dazu vielleicht sogar ein paar Unbekannte.Die Reformen müssen Ausschuss bzw.AHG kommen.Es sind doch neue unverbrauchte Leute neu gekommen.Vielleicht sollten sie die alten Seilschaften abschneiden.

  • #12

    Christoph grath (Montag, 06 Juni 2016 21:52)

    Jetzt mal langsam hans !schätze dich zwar als sehr sympathischen kenner und könner der braunviehzucht,aber in diesem punkt muss ich dir wiederspechen.1.ich sehe bei deutschen braunviehschauen absolut keinen handlungsbedarf in punkto änderung der schauordnung.2.wenn schon,dann ist es sache der arge (da sitzt der verband von weilheim genauso im boot wie die rbw)3.wir haben hier ein dutzend kritiker des heutigen schauwesens,warum organisiert ihr keine ausstellung selbst und haltet sie genau nach euerem schema ab (im kuhfeuerwerkteam waren es auch nicht mehr).

  • #11

    Hans Geisenberger (Montag, 06 Juni 2016 11:36)

    Klare und wirkungsvolle Vorschläge liegen auf dem Tisch (Blog), nun stellt sich die Frage nach der Umsetzung !
    Habt ihr Vorschläge, wie wir die Verantwortlichen, vornehmlich der AHG zum Handeln bringen können ?!

  • #10

    Christoph grath (Sonntag, 05 Juni 2016 21:53)

    Herr schwayer?gerade sie sprechen von fairness im schauring?sie haben vor Jahren eine tolle braunviehausstellung mit ihrem leserbrief nicht gerade gut beschrieben.haben unschuldige kollegen der manipulation bezichtigt.sie wollten gerade ohne einwilligung des züchters und ohne haltbarem grund einer fremden kuh ans euter fassen.wo bleibt denn da der fair play gedanke?

  • #9

    Dr. Adi Schwayer (Sonntag, 05 Juni 2016 20:43)

    Zu Frage 1: Ja, klare Regelungen sind längst überfällig


    Zu Frage 2: Mehrere Teilbereiche müssen geregelt werden.

    Im Einzelnen sind dies folgende Ziele, die ineinander übergreifen und sich gegenseitig bedingen können:



    1. Der Tierschutz

    2. Wahrung der Chancengleichheit zwischen den Ausstellern
    (Fairness gegen Kollegen, „ Showmanship“)

    3. Schutz des Betrachters vor irrrealen Fittingseffekten („ Illusionstheater“)

    4. Schutz des Genetikkunden vor unrealistischen Erwartungshaltungen
    (= Schutz vor Verbrauchertäuschung)

    5. Förderung der Motivation, besonders von jungen Leuten, durch Reduktion von Wissensvorsprüngen und ungehemmten Entfaltungsmöglichkeiten durch die Platzhirsche

    6. Vermeidung von Kollateralschäden (für die Landwirtschaft im Allgemeinen und die tierhaltenden Betriebe im Besonderen) in der öffentlichen Wahrnehmung.



    Um diese Ziele erreichen zu können wird folgender Maßnahmenkatalog vorgeschlagen:



    1. Generelles Verbot der Zitzenversiegelung oder sich ähnlich auswirkender Methoden bei laktierenden Tieren auf Ausstellungen.

    Denn das ist die Wurzel allen Übels und der konditionierende Faktor für Verstöße gegen den Tierschutz und faire Wettbewerbsregeln. Ohne diesen
    Eingriff am Tier sind Euterüberfüllung und sonstige Eutermanipulationen kaum möglich.


    2. Festlegung von Melkintervallen (Zwischenmelkzeiten) auf Ausstellungen

    Diese sollten den natürlichen Gegebenheiten nahekommen. Wegen des Vorliegens gesetzlich analoger Vorschriften sollte man sich auf ein maximal 12 Stunden- Intervall festlegen.

    2.1. Mehrtägige Schauen

    Grundsätzlich muss dabei eine Festlegung auf den Beginn und das Ende des Intervalls erfolgen. Das hat natürlich deutliche Auswirkungen auf die Optik im Ring:

    a) Ende des Melkintervalls fällt auf das Ende der Ausstellung:
    Alle Kühe müssen dann 12 Stunden vor dem kalkulierten Ende der Schau gemolken werden. Die frühen Klassen fangen dann natürlich mit einer geringeren Euterfüllung an. Die Bedingungen sind aber für alle Mitglieder in einer Kuhklasse gleich. Und der Mensch wird sich wohl daran gewöhnen können oder müssen.

    b) Das Melkintervall wird auf den jeweiligen Auftritt der Kuhklasse ausgerichtet. Der Melkzeitpunkt für die Klasse wird dann laut Programmplanung auf 12 h vorher festgelegt.
    Das hat dann natürlich zur Konsequenz, dass Kühe die zu weiteren Entscheidungen ausgewählt wurden, wieder gemolken werden müssen.
    Siegerauswahl aus Kühen mit leeren Eutern könnte natürlich auch seinen Reiz haben.

    Das Melken muss in einem vorgegebenen Zeitrahmen durchgeführt werden. Nach dem Melken erfolgt unmittelbar danach die Kontrolle auf vollständiges Ausmelken durch die Veterinäraufsicht und andere autorisierte Aufsichtspersonen möglichst unter dem Vieraugenprinzip visuell, durch Betasten und Nachmelken.


  • #8

    Dr. Adi Schwayer (Sonntag, 05 Juni 2016 20:41)

    2.2 Eintägige Schauen

    Bei dieser Art Schauen sind keine vorhergehenden Kontrollen möglich.
    Melkintervalle sind somit objektiv nicht überprüfbar.
    Es wird deshalb auf anratende Empfehlungen, ehrenwörtliche Verpflichtungs-
    erklärungen hinauslaufen.

    Die Kontrolle wird visuell und durch Betasten durch die Veterinäraufsicht und
    autorisiertes Veranstalterpersonal durchgeführt.

    Auf die Einbeziehung von korrespondierenden Probemelkergebnissen kann
    bei dieser Art der Ausstellung nicht verzichtet werden.

    Je nach Konvention kann bei ausgewählten Tieren (Klassensiegerinnen etc.,
    per Los bestimmten) Tieren, auf jeden Fall aber in einem begründeten
    Verdachtsfall, Ausmelken angeordnet werden. Werden beim Vergleich mit den
    Vorgaben Grenzwerte überschritten, kommt es zu reglementierenden
    Maßnahmen (Disqualifikation u. ä.).


    3. Verbot der Anwendung von pharmakologisch wirksamen Substanzen
    außerhalb medizinischer Indikation
    (Beruhigungsmittel, Schmerzmittel, Oxytocin usw.)

    4. Verbot der Anwendung reizender oder sonstiger irritierender Substanzen

    5. Verbot von Luft-, anderen Gas- und Flüssigkeitseingaben ins Euter.

    6. Verbot von Maßnahmen, die den Wasserhaushalt des Tiers massiv beeinflussen wie

    -Drenchen vor der Vorführung ohne medizinische Indikation

    -Verhinderung der Wasseraufnahme in Verbindung mit exzessiven Wassergaben kurz vor dem Wettbewerb

    -Einsatz von wasserentziehenden Medikamenten
    Ausnahme: Geburtsödem bei frischmelkenden Jungkühen bis zum 15. Tag nach der Geburt

    7. Verbot von Maßnahmen, die das Aussehen der Tiere verändern, z.B. das Stylen von
    künstlichen Oberlinien.
    Ausnahmen: Reguläres Scheren und Anbringen von künstlichen Schwanzquasten

    8. Verbot des Vorbereitens der Tiere in abgeschotteten Fittingbereichen.

    Verbot des Verbringens von Tieren außerhalb der Stallbereiche zum Zwecke des Fittens.

    9. Anwendung von Kontrollen auf unerlaubte Hilfsstoffe („Dopingprobe“) nach festzulegendem Schlüssel, oder nach dem Zufallsprinzip, auf jeden Fall aber im Verdachtsfalle.

    10. Preisrichter rekrutieren sich in der Regel aus dem Aussstellerpool und umgekehrt
    und sind deshalb bis zum Beweis des Gegenteils nicht als zuverlässige Kontroll-
    instanz anzusehen.

    11. Von der Presse wird eine ausgewogene Berichterstattung erwartet. Einseitige Fokussierung besonders auf die Siegertiere ist natürlich leichter, wird aber der Situation
    oft nicht gerecht, wenn man bedenkt, dass die Entscheidungen oft nur um Haaresbreite gefällt werden, und der Preisrichter als Einzelperson fungiert.
    Besonders wenn man bedenkt, dass man die entsprechende Kuh am nächsten Tag manchmal schier nicht mehr wiedererkennt.

    12. In der Wirkungskette Veranstalter- Aussteller-Preisrichter-Kontrollorgane herrschen z.T.
    multiplikative Verknüpfungen. Das heißt, das das Ergebnis null wird, wenn ein Faktor
    nicht funktioniert. Ohne wirksame Kontrolle wird es deshalb nicht funktionieren.

  • #7

    Leupolz Michael (Freitag, 03 Juni 2016 20:25)

    Zu Punkt 1:
    Ganz klar braucht die Zucht einen Schiedsrichter vielleicht sogar mehrere.Es sollten die Tiere bei der Anlieferung von Veterinäramt und Tierschutz gemeinsam kontrolliert werden(Zitzenverklebungen,Drenchen etc).Auffällige Züchter sollten sofort nach Hause geschickt werden.Desweiteren sollten Kontrollgänge von Veterinäramt Tierärzten und Tierschutz gemeinsam erfolgen.Auch sollte ein Pflicht Melken 12 Std.vor Schau beginn erfolgen.Mir persönlich geht es auch bei den Schauen das mal neue Gesichter im Ring gesehen werden.Es sollte auch mal Betriebe teilnehmen können die noch nie einen Kuh auf einer Schau hatten.Aber wenn die diesen Hype nicht mitmachen haben sie gar keine Chance überhaupt einen Abteilung zu gewinnen.es geht darum vor allem junge Leute von der Zucht zu begeistern als zu vergraulen.Für mich persönlich zählt ein 1e Platz der ohne Manipulationen erreicht wurde mehr,als ein manipulierter 1a.Ich will mit erhobenen Hauptes in den Spiegel schauen können.Wie ich gehört habe hat der bekannt Züchter und Schaubeschicker Hans Ostenried aus Pforzen sich gegen diese Praktiken und Manipulationen ausgesprochen.Anscheinen sind hier Züchter dabei die dagegen sind aber sich nicht zu wehren trauen.Meiner Meinung ist die AHG nun am Zug diesen Treiben ein Ende zu setzen.

  • #6

    Hans Geisenberger (Donnerstag, 02 Juni 2016 12:32)

    Wenn ich Kritik übe, dann gehört es für mich zum Prinzip, daß ich auch Verbesserungs-bzw. Lösungsvorschlage parat habe . Außer mir haben hier bis jetzt leider nur Franz und Fredy konkrete Vorschläge eingebracht. Also Freunde, was ist da los?? Ich freue mich auf Eure Lösungsansätze !

  • #5

    zuechterblog.com (Montag, 30 Mai 2016 21:41)

    Ach komm, ohne Eure spontane Meinung macht es einfach keinen Spaß!

  • #4

    Huber Manfred (Montag, 30 Mai 2016 10:27)

    Ziemlich harter Tobak,Gerhard.Es zwingt dich keiner von als Journalist von diesen Schauen zu berichten.Man könnte dir auch noch eine kleine Teilschuld geben weil du es nur positiv dargestellt hat.Aber das will ich nicht.Es geht nicht einen Sündenbock zu finden.Wie es der BDM macht.Sondern um vernünftige Lösungen zu finden.Ich finde das unter von Freddx und Hans sehr gute Vorschläge gekommen sind.Bloß bei Hans hätte ich einen Kritikpunkt.Wir brauchen keine Tierschützer.Wir haben doch die Veterinäre.Die können doch beim Ausladen bzw. mit Kontrollen vor Schaubeginn sicherstellen das keiner an den Tieren Manipulationen vornimmt.
    Ich persönlich mache meine Besammungs Entscheidung auch nicht von der Siegerkuh einer Schau abhängig.Eher das Gegenteil,wenn solche Stiere angeboten werden warte ich in der Regel ein paar ZW Schätzungen ab bevor ich sie einsetze.Zur zeit habe keinen Stier von einem Siegertier eine Kuh belegt.Wie gsagt es geht hier um Lösungen und keine Vorverurteilungen.Sonst muss ich sage das diese Diskussionen über das Thema sehr faire und kontrovers durchgeführt werden.Wir sollten jetzt alle gemeinsam einen Druck auf die Zuchtverbände ausüben sich mit diesem Thema zu beschäftigen.Wir müssen eine Lösung finden um nicht von Außen wieder an den Pranger gestellt zu werden.

  • #3

    Gerhard Metz (Freitag, 27 Mai 2016 23:58)

    Seit 20 Jahren schreibe ich über Viehschauen. Ich mag diese geballte Mischung aus Kühen und Kuh-Menschen. Viehschauen haben für mich aber kaum einen großen informativen Gehalt. Auf jedem Zuchtviehmarkt erfahre ich mehr über die Qualitäten von Kühen und Bullen. Viehschauen sind eine Art Zirkus. Es geht um Ehre und Ruhm, nicht mehr und nicht weniger. Es ist ein Wettbewerb, die Motivation zu gewinnen ist groß und es gibt Aussteller die sind professioneller als andere. Eine Spirale setzt sich in Gang, je besser der eine umso besser muss der andere werden. Mittlerweile hat das Ganze Ausmaße erreicht, wo Grenzen überschritten werden die viele nicht mehr bereit sind mit Applaus zu honorieren. Für mich hat das eine Konsequenz, meine Kühe bleiben daheim. Ich will sie nicht abscheren bis man nur noch bloße Haut sieht, ich will ihnen nicht mit Schere, Föhn und Haarspray einen Iro verpassen, ich will ihnen nicht die Rippen mit der Rasierklinge abkratzen, ich will nicht die ganze Nacht mit Küchenpapier und einem Kübel warten bis sie kackt, ich will sie nicht tagelang am Fronlader durch die Gegend fahren und ich will ihr nicht das Euter aufpumpen bis es weh tut. Andere haben Spaß dabei und ich gönne ihnen diesen Spaß von Herzen. Wenn Einzelne dabei ihre Kühe quälen und vielleicht sogar bescheißen, dann kümmert mich das nicht, weil sie nicht mich bescheißen und weil mir diese Kühe nicht gehören. Es gibt auf jeder Schau eine Schauleitung und eine veterinärtechnische Aufsicht. Wenn da Dinge passieren die nicht in Ordnung sind, dann hat das nicht nur der Verursacher, sondern auch die Schauleitung und die Veterinäraufsicht zu verantworten, sie machen sich mit schuldig! Leid tun mir die ehrlichen Verlierer, aber ich habe in den 20 Jahren keinen gesehen der sich beim Preisrichter beschwert hat. Daher denke ich dass es für die meisten in Ordnung war. Mein Vorschlag an alle die es nicht in Ordnung fanden, bleibt einfach in Zukunft mit Euren Kühen daheim, ladet Freunde die von Kühen Ahnung haben ein und zeigt ihnen Eure Kühe im Arbeitskleid, im Stall. Danach trinkt Kaffee und esst Kuchen und freut Euch.

  • #2

    Franz und Fredy Abächerli (Donnerstag, 26 Mai 2016 11:50)

    Nur der Richter kanns richten!

    Das heutige Kuhstyling ist mit Spitzensport vergleichbar. An Ausstellungen geht es um Ruhm und Geld für die besten Kühe. Solange Kuhstyling an Schauen erlaubt ist, werden die ehrgeizigsten immer versuchen ihre Tiere mit allen möglichen Mitteln so zu präparieren, dass die Chancen für einen Sieg am höchsten sind. Das bisherige Verlangen der Schaurichter nach den höchsten und breitesten Nacheutern als eines der entscheidendsten Kriterien in den Spitzenrängen animiert die Besitzer und deren Kuhstyler zu widernatürlichen Euterfüllungen.
    1. Ja, neue Regeln sind überfällig.
    Der bisherige Schweizer ASR-Ehrenkodex ist nutzlos.

    2. Die Schaurichter sind für die Umsetzung der Regeln zuständig
    Die Schaurichter brauchen europaweit eine Umschulung.
    Ziel: Was ist eine normale, tierschutzkonforme Euterfüllung? Wie beurteilt und kommentiert der Schaurichter Kühe mit widernatürlichen Euterfüllungen.
    Begründung:
    - Kühe, die nicht mehr parallel und natürlich gehen können, haben eine widernatürliche Euterfüllung oder ein schlechtes Gangwerk und müssen in der Rangierung abgestraft werden.
    - Nacheuter, die breiter als die Sitzbeinhöcker sind, sind widernatürlich. Solche Kühe bereiten im täglichen Umgang Probleme. Solche Kühe müssen in der Rangierung abgestraft werden.
    Die Ausbildner der Schaurichter (verantwortliche Zuchtverbände) überprüfen die Schaurichter an den Schauen. Richter, die sich nicht an die neue Regel halten, müssen vom Schauwesen ausgeschlossen werden. (rote Liste)
    So braucht es für die Schauorganisatoren keine teuren Messapparate oder Kosten für Kontrollorgane, um die wenigen Extremisten wieder auf den richtigen Weg zu bringen.

  • #1

    Hans Geisenberger (Donnerstag, 26 Mai 2016 11:39)

    zu 1 : Es braucht klare Regelungen
    zu 2 : Eine Schauordnung müßte nach meiner Meinung 3 Punkte umfassen :
    a: Was ist erlaubt, was verboten, z.B. Medikamente, Oxitocin, Schmerzmittel etc. Eisbeutel, Pfeiffenputzer, Gegenstände und Substanzen in der Vagina und im Euter usw.
    b Wer und wie wird kontrolliert ? zB Kontrollgruppe aus Vertretern aus Zuchtverband, Veterinären, Tierschützern, TGD, ua. !Kontrolle Während der ges. Ausstellung ( auch Nachts),Keine abgeschlossenen Rückzugsräume zum "fitten" (jedermann kann immer alles sehen). Die Sieger -Kühe werden generell vom Kontrollgremium gemolken,( Ultraschallunters. von Euter und Vagina) dazu werden noch 3-5 Kühe ausgelost, welche zur "Dopingprobe" müssen.
    c Sanktionen: abgestuft je nach Schwere: von Verwarnung bis zu künftigem Ausschluß für einen begrenzten Zeitraum ( 2Jahre)