Ist das Zuchtfortschritt???

Die WDE in Madison ist das Mekka der Holsteinzucht. Ich weiß nicht genau wann Goldwyn geboren wurde, es liegt aber bestimmt mehr als 15 Jahre zurück. Auf der Expo holte er sich in diesem Jahr zum achten Mal den Titel Premier Sire. Das heißt, kein anderer Bulle holte sich so viele gute Platzierungen wie Goldwyn. Da stellt sich natürlich schon die Frage, wo sind die ganzen Töchter der jungen Vererber? Holstein ist die Population mit der längsten Erfahrung in der genomischen Selektion. Ganze Heerscharen von extrem hochgeschätzten genomischen Jungvererbern wurden seitdem auf die Züchter losgelassen. Ein uralter Bulle ist ihnen zumindest in Madison haushoch überlegen. Wo bleibt da der so oft gerühmte Zuchtfortschritt? Grand Champion in Madison wurde übrigens eine Durham-Tochter. Durham ist glaube ich noch älter als Goldwyn. Sogar bei den Jungkühen glänzte Goldwyn vor allen anderen.  Und wo liegt sein Zuchtwert heute?

Ich glaube, der Zuchtfortschritt findet auch bei den Holsteins nur auf dem Papier statt. Damit immer wieder neue junge Bullen ohne Sicherheit zu Höchstpreisen verkauft werden können.

 

 

Kommentare: 6 (Diskussion geschlossen)
  • #6

    Brugger Ludwig (Samstag, 12 November 2016 13:16)

    Goldwyn noch nie gehört. Ich setzte auf alte genauso wie auf junge Genetik. Bestes Beispiel Huray. Diesen Stier von dem ich immer noch Jungvieh habe ist einer der herausragenden Vererber des letzten Jahrzehnts. Dazu kommen noch Prejula,Juleng,Payssli und Vasir. Klar muss man die Stiere gezielt anpaaren. Wie bei Huray sollte man auf die Euter achten. Obwohl ich keine schlechten Euter von denn Huray Töchter habe.
    Nun steht ein Sohn Namens Harley am Start. In könnte man in 2 Generationen wieder einsetzen um Linienzucht zu betreiben. Mir persönlich ist eine Kuh die gut Milch gibt ,die gute Inhaltsstoffe hat,Langlebig ist wichtiger als eine Schaukuh.

  • #5

    Fredy Abächerli (Samstag, 12 November 2016 07:22)

    "Gute Genetik wird nie alt", war eine Aussage von Pete Heffering vom erfolgreichen Zuchtbetrieb Hanoverhill Holstein.
    Gerhard, mit Goldwyn bringst Du ein schönes Beispiel eines Bullen, der wohl kaum von einem Zuchtwertstrategen gezüchtet wurde. In seinem Pedigree steckt eine alte, erfolgreiche Zuchtmethode, die Nachkommen mit einem sehr einheitlichen Vererbungsmuster liefert, nämlich gezielte Linienzucht basierend auf hervorragenden Zuchtkühen. Goldwyn's Abstammung bis auf 6 Generationen aufgezeichnet muss man als Züchter gesehen haben! Er ist auf Arlinda Chief und Elevation - zwei Grössen der Holsteinzucht - doppelt liniengezüchtet. So besitzt er selber einen hohen Inzuchtgrad.
    Gute Holsteinzüchter wissen, auf welche Kühe Goldwyn den erfolgreichen Schautyp bringt. Weil er weniger als die hohen Genomstiere streut, können seine jüngsten Töchter heute noch Schauen dominieren.

  • #4

    Johannes Besler (Donnerstag, 10 November 2016 21:59)

    Ich kann Christoph nur zu stimmen. Ich setze gerne alte Stiere ein. Alt ist in meinen Augen nicht schlecht nur weil die Zuchtwerte abgeschrieben sind. Bei diesen Stieren weiß man auf was man sich einlässt.

  • #3

    christoph grath (Donnerstag, 10 November 2016 21:22)

    Habe es schon mal geschrieben.das management der bauern ist besser geworden .unsere kuehe sind nicht besser geworden.

  • #2

    zuechterblog.com (Donnerstag, 10 November 2016 20:35)

    Irrtum, wir haben bisher nur viel über Braunvieh geredet.
    Sonst würde das hier ja Braunviehzuechterblog.com heißen.
    Aber hier speziell zu diesem Kommentar, lässt sich auch einiges für das BV ableiten. Gäbe es heute noch Starbuck-Sperma, seine Nachkommen würden immer noch die Schauen in Österreich, D und CH gewinnen. Zuchtfortschritt rum oder num!

  • #1

    Bringer Ludwig (Donnerstag, 10 November 2016 19:38)

    Ich dachte das ist ein Braunvieh Blog? Gruß Ludwig